Endlich: TSMC feiert Spatenstich in Dresden
Der Bund und das Land Sachsen haben heute den Spatenstich für die Chipfabrik des taiwanischen Konzerns TSMC in Dresden gefeiert. Geplant sind Investitionen von über zehn Milliarden Euro, der Bund übernimmt davon fünf Milliarden Euro (Evertiq berichtete).
Beim Spatenstich anwesend ist auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Er verteidigte die hohe Subvention und hob die Chancen für die Region hervor. TSMC arbeitet in Dresden in einem Gemeinschaftsunternehmen namens ESMC mit Infineon und Bosch aus Deutschland und NPX aus den Niederlanden zusammen. In dem geplanten Werk soll Ende 2027 die Produktion von Chips vor allem für die Autoindustrie beginnen - 2000 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Scholz nannte es eine "tolle Nachricht", dass TSMC und seine europäischen Partner die nötigen Anreize hätten, in Deutschland zu investieren. Es sei wichtig, dass die Halbleiter-Kapazitäten besonders in Europa und in Deutschland wachsen, zitiert AFP Scholz aus seiner Grußrede. Das Land sei bei nachhaltigen Zukunftstechnologien abhängig von Halbleitern - dann dürfe man bei der Versorgung mit Halbleitern nicht abhängig sein von anderen Weltregionen, so Scholz weiter.
Rund um neue Fabriken wie in Dresden entstünden ganze Netzwerke aus Forschung und Entwicklung, aus Startups und Zulieferbetrieben sowie gut bezahlte, zukunftssichere Jobs. Nicht nur Zulieferer, auch deren Zulieferer profitierten - etwa die Baubranche, das Handwerk und das Gewerbe, heißt es bei AFP weiter.
Scholz rechtfertigte die hohe Subvention auch damit, dass die Halbleiterindustrie eine der kapitalintensivsten Industrien überhaupt sei. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte, Dresden sei "der beste Platz für Mikroelektronik in Europa". Der Digitalverband Bitkom betonte, ohne Chips gehe in der deutschen Wirtschaft "so gut wie nichts mehr". Deutschland und Europa müssten und könnten schnell Kapazitäten vor Ort aufbauen, um handlungsfähig zu bleiben und unabhängiger zu werden. Die staatlichen Beihilfen seien deshalb gut investiert.