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Elektronikproduktion |

Elcoteq: ‚Zukunft sieht sehr gut aus’

Tomi Saario, Senior Vice President Sales & New Business Development beim EMS-Dienstleister Elcoteq, sieht das Unternehmen in die richtige Richtung marschieren. Er sprach mit uns über die aktuelle Situation, neue Investitionen und zukünftige Pläne.


Die Ergebnisse für 2009 waren besser als erwartet. Wie sehen Sie die Ergebnisse? Seien wir ehrlich. Es gibt nichts in 2009 auf das wir besonders stolz sein können. Es war ein ziemlich schwieriges Jahr und nicht besonders von Erfolg gekrönt. Aber viele Unternehmen hatten im letzten Jahr ähnliche Probleme. Ich muss aber sagen, dass wir mit dem Endergebnis doch sehr zufrieden sind. Ab dem 4Q/2009 war die Entwicklung sehr viel versprechend. Grundsätzlich sieht es jetzt sehr viel besser aus. Sehen Sie einen schnellen Aufschwung oder doch eher eine allmähliche Verbesserung für Elcoteq in diesem Jahr? Ich gehe von einer schrittweisen Verbesserung aus. Wir haben geringfügige Veränderungen an unserer Geschäftsstrategie vorgenommen und jetzt sind wir dabei neue Kundenbeziehungen aufzubauen. Elcoteq ist jetzt mehr auf den Bereich Low-Volume / High-Mix ausgerichtet. Unser zweites Standbein ist der Bereich After Market Services. Die Verbesserungen werden vor allem beim Gewinn zu spüren sein. Wo sind die OEM-Kunden für das ‚neue’ Unternehmen Elcoteq? Wir bedienen immer noch die großen OEM-Unternehmen, wie z.B. Philips, mit denen wir erst vor kurzem einen Vertrag angeschlossen haben. Wir haben jedoch auch kleinere Unternehmen als Kunden gewinnen können. Wir haben unsere Kundenbasis erfolgreich diversifiziert, wenn man so will. Die Höhen und Tiefen der letzten 10 Jahre wurden fast immer durch einen einzelnen Kunden ausgelöst; etwa durch die Veränderung der Outsourcing-Strategie oder der Produktpalette. All das hatte letztendlich auch Einfluss auf Elcoteq. Können Sie sagen, wie viele Kunden Elcoteq im Moment betreut? Dies ist etwas, das wir nicht wirklich öffentlich bekannt geben wollen. Im Moment liegt die Zahl unserer Kunden im zweistelligen Bereich. Elcoteq hat scheinbar sein Service Portfolio auf zwei spezifische Bereiche eingeengt. Warum? Ich wurde nicht unbedingt von Einengen sprechen. Es gibt hier um die Bereiche Consumer Electronics und System Solutions. Allerdings war Elcoteq in diesen Bereichen schon immer tätig und das wird auch so bleiben. In der Tat ist der Umfang etwas größer geworden, da wir den Bereich Systems Solutions weiter ausgebaut haben. Hier bedienen wir nun Segmente, die vorher nicht im Portfolio waren. Die Wahrnehmung von Elcoteq hat sich sicherlich verändert. In der Vergangenheit stand Elcoteq für Consumer Electronics; jetzt scheint es beides zu sein. Ist erstes nicht mehr so wichtig? Man kann sicherlich sagen, dass sich das Verhältnis verändert hat. Beide Bereiche sind jetzt besser ausbalanciert. Es ist wahr, dass wir in den letzten 10 Jahren unsere Stärken im Bereich Consumer Electronics—und hier speziell der Bereich Communication & Mobile Devices—hatten. Dies hat sich ganz sicherlich verändert und wir offerieren nun aktiv ein breiteres Portfolio. Sehen Sie sich als direkten Konkurrenten zu den ‚Grossen’ der Branche im Consumer Electronics Bereich? In gewissen Fällen—glaube ich—sind wir sehr wohl ein direkter Wettbewerber. Wir sind jedoch sehr viel flexibler. Dies gibt uns die Möglichkeit und den Vorteil schneller auf Kundenwünsche reagieren zu können. Die großen EMS verstehen sich sehr gut auf die ‚no thrills’ Großserienproduktion. Das ist der Hauptfokus für diese Unternehmen. Wir haben unser Hauptaugenmerk auf spezialisierte Produktsegmente gelegt. Auf High-Tech wenn man so will. Sie haben im letzten Jahr Teile der Geschäftsaktivitäten in Tallin an Ericsson veräußert. Wie sieht es jetzt in Tallin aus und was sind die Pläne für die Zukunft? Vieles hat sich seit dem Ericsson Deal für Tallinn verändert. Wir sind in andere Räumlichkeiten umgezogen und haben in neue Maschinen investiert. Es gibt viel Platz, um die Anlage weiter auszubauen. Wir haben zudem für den Standort Tallinn neue Kunden gewinnen können. Auch die Mitarbeiterzahl in Estland hat sich wieder erhöht. Tallinn ist also sehr ‚lebendig’ und wir haben keine Pläne den Standort zu verlassen. Während der letzten 10 Jahre war Tallinn auf die Produktion von Consumer Electronics im High Volume Bereich konzentriert. Jetzt haben wir eine auf High-Tech spezialisierte Produktion in Estland. Tallinn ist zudem ein idealer Standort für die Märkte in Nordeuropa. Es ist die perfekte Lösung für unsere Kunden in Norwegen, Schweden oder Finnland. Sie haben Pécs (Ungarn) zum europäischen Hauptstandort gemacht. Gibt es eine gewisse Konkurrenz wenn es um Kunden geht? Beide europäischen Standorte bedienen sicherlich auch sich überlappende Segmente. Fakt ist jedoch, dass Ungarn ein besserer Standort ist, um die Märkte in Zentraleuropa zu bedienen. Es ist sicherlich nicht unmöglich dies auch von Tallinn aus zu tun, aber Ungarn ist in dem Fall besser positioniert. Zudem sind die Schwerpunkte bei beiden Standorten etwas anders gelagert. Welche Pläne haben Sie für das ungarische Werk? Gibt es neue Investitionen? Wäre ein Umzug nach Rumänien oder Bulgarien eine tragfähige Option? Wir haben schon ein Unternehmen in Rumänien, so dass wir bereit sind wieder dort durchzustarten. Auf der anderen Seite gibt es für Standorte in Rumänien, Bulgarien oder der Ukraine immer noch einige Schwierigkeiten. Hier sind vor allem Infrastruktur und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften zu nennen. In dieser Hinsicht ist Ungarn eine sehr gute Basis in Osteuropa. Wenn man sich die Gesamtkosten anschaut, dann ist der Unterschied zwischen Ungarn und der Ukraine nicht besonders groß. Wenn man nur die Arbeitskosten betrachtet, dann schon eher. Wenn man alles einkalkuliert (Transportkosten, Infrastruktur, etc.) dann ist es schon fast umgekehrt. Die EMS-Industrie scheint wieder in Fahrt zu kommen. Was würden Sie sagen? Ja. Ich würde sagen, das Schlimmste liegt hinter uns. Für uns geht es nicht nur um die ‚alten’ Kunden, sondern auch um die, die wir neu dazu gewinnen konnten. In den letzten 6 Monaten konnten wir eine Reihe von neuen Aufträgen an Land ziehen, auch von neuen Kunden. Alles in allem würde ich sagen, dass die dunklen Tage hinter uns liegen. Es wurde vorhergesagt, dass der EMS-Dienstleister Elcoteq von einem TierII EMS-Unternehmen aus Asien noch in diesem Jahr übernommen wird. Was antworten Sie darauf? Anfang des Jahres war dies sicherlich eine faire Aussage. Wie bereits besprochen waren die Zahlen vom letzten Jahr ziemlich schlecht. Aber wir haben die meisten unserer finanziellen Probleme gelöst; wir haben die Umschuldung abgeschlossen und vor einigen Wochen einen neuen Kreditrahmen verhandelt. Nun planen wir mit neuem Wachstum. Der König ist also noch nicht tot. Sie haben die Verhandlungen mit Videocon beendet. Was war der Grund? Da wir ein börsennotiertes Unternehmen sind, kann ich darüber keine genauen Details preisgeben. Allerdings gab es für uns keine zwingende Notwendigkeit mehr mit den Verhandlungen fortzufahren. Die Restrukturierung im 1Q/2010 haben die Verhandlungsbedingungen grundlegend verändert. Beide Parteien haben daraufhin—einvernehmlich—beschlossen, die Verhandlungen zu beenden. Vielen Dank für das Interview.

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2024.04.25 14:09 V22.4.31-2
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