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Elektronikproduktion |

Foxconn: Fehlt den Mitarbeitern menschliche Wärme?

Ein Reporter der chinesischen Zeitung Southern Weekly hat 28 Tage lang—Undercover—beim Elektronikriesen Foxconn gearbeitet. Er wollte herausfinden, was eigentlich in der Produktionsanlage in Shenzhen los ist.

Foxconn Arbeitnehmer leben scheinbar nach einem strikten und langweiligen Zeitplan; und das Tag ein und Tag aus. Sie stehen auf, arbeiten, gehen schlagen. Der junge Reporter glaubt, dass für einige Arbeitnehmer in Shenzhen ein Selbstmord der einzige Ausweg aus diesem Gehetze und der Monotonie ist. Niemand scheint glücklich zu sein—es sei den es ist der 10. des Monats. Dann ist Zahltag und die Arbeitnehmer wollen ihr hart verdientes Geld (ab 900 Yuan im Monat) in Empfang nehmen. Die Wunderwerke, welche sie während der ganzen Zeit produzieren, können sie sich jedoch damit nicht leisten. Die meisten der Arbeiter müssen Überstunden machen, um eine gewisse Lebensqualität zu erreichen. (Vor Arbeitsantritt wird ihnen angeboten ihre Zustimmung zu dem Überstunden zu geben. Damit wird Foxconn aller Verantwortung in dieser Hinsicht enthoben). Der Reporter der Southern Weekly schreibt zudem, dass krank geschriebene Mitarbeiter ‚bewundert’ werden, weil diese die Möglichkeit zu einer kurzen Verschnaufpause haben. Andere—meist junge Männer, die keine Freundin finden konnten—sehen sich (aus Frustration und Langeweile) in illegalen Internetcafés Pornovideos an. Was allem Foxconn-Mitarbeitern gleichermaßen am Herzen liegt, ist jedoch reich zu werden—eines Tages ganz bestimmt. Ein schwerwiegendes Problem ist jedoch der menschliche Zusammenhalt; oder besser gesagt das Nichtvorhandensein von echten Freundschaften unter den Kollegen. Wenn man jeden Tag das gleiche macht und genauso aussieht wie am Tag zuvor, dann werden die Kollegen zu einem Spiegelbild. Man nimmt sie nicht mehr als Individuen wahr. Es gibt einige Arbeiter, die nicht einmal den Namen ihrer Mitbewohner kennen, heißt es in dem Artikel weiter. Zudem sind die meisten Mitarbeiter von Foxconn so genannte Migrationsarbeiter aus den ländlichen Regionen Chinas. Ihnen fehlt das notwendige Netzwerk aus Freunden und Familienmitgliedern. Stress abzubauen und sich bei Problemen auszutauschen scheint unmöglich.

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2024.03.28 10:16 V22.4.20-2
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