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Elektronikproduktion |

Jenoptik: Umsatzzuwachs und Gewinnsprung in 2010 erwartet

Der Umsatz 2009 lag um 13,6% unter Vorjahresniveau, das Ergebnis war von Sondereinflüssen belastet. Die Finanzierungsstruktur wurde auf mittel- bis langfristig umgestellt. Trotz der Wirtschaftskrise erwirtschaftete Jenoptik einen deutlich positiven Cashflow.

Für weiteres Wachstum stehen dem Konzern rund EUR 22 Millionen aus der Kapitalerhöhung Anfang März dieses Jahres zur Verfügung. Für 2010 wird nach aktuellen Einschätzungen des konjunkturellen Umfelds eine Verbesserung erwartet, heisst es weiter. Der Jenoptik-Konzern schloss das Geschäftsjahr 2009 mit einem Umsatz von EUR 473,6 Millionen ab (Vj. EUR 548,3 Millionen). Der 13,6%-ige Rückgang resultierte vor allem aus der Halbleiter- und Automobilkrise. Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme hat mit seinem langfristigen und damit stabilen Geschäft 2009 wesentlich zu Umsatz und Ergebnis des Gesamtkonzerns beigetragen. Stabil bis gut haben sich trotz Wirtschaftskrise ebenfalls die Bereiche Laser für die Medizintechnik, Laseranlagen für die Photovoltaikindustrie sowie die Sparte Verkehrssicherheit entwickelt. Das Konzern-Betriebsergebnis (Konzern-EBIT) war 2009 von Sondereinflüssen belastet. Vor Sondereinflüssen erreichte das Konzern-EBIT EUR 7,8 Millionen und war damit wie prognostiziert positiv. Sondereinflüsse in Höhe von insgesamt EUR 27,4 Millionen stammten aus der Aufgabe von Geschäften, aus Restrukturierungen sowie Maßnahmen im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise. Dazu zählten im Wesentlichen der Rückzug aus dem Geschäft mit Mittelformatkameras (EUR 9,6 Millionen), Personalmaßnahmen (EUR 10,4 Millionen) sowie weitere mit diesen Maßnahmen verbundene Wertberichtigungen (EUR 7,4 Millionen). "Diese Einschnitte waren schmerzhaft, aber notwendig, um eine nachhaltige und profitable Entwicklung in den kommenden Geschäftsjahren abzusichern", sagte Jenoptik-Chef Michael Mertin zur Bilanzpressekonferenz der Jenoptik am Dienstag in Jena. Im Zuge der Aufgabe des Geschäftes mit Mittelformatkameras, der Optimierung von Standorten sowie der Personalmaßnahmen reduziert sich die Mitarbeiterzahl des Konzerns auf rund 3.000. Die Sondereinflüsse führten zu einem negativen Ergebnis vor Steuern, das minus EUR 34,3 Millionen betrug (Vj. EUR 20,2 Millionen). Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus EUR 33,9 Millionen (Vj. EUR 16,6 Millionen). Auftragseingang im abgelaufenen Geschäftsjahr 14,8% niedriger als 2008. Anziehende Nachfrage aus der Halbleiterindustrie seit Herbst 2009. Der Auftragseingang des Konzerns lag mit EUR 432,8 Millionen rund 14,8% niedriger als 2008 (Vj. EUR 508,2 Millionen). Besonders stark ging die Nachfrage aus der Automobil- und der Halbleiterindustrie zurück. Während sich die Auftragslage aus der Automobilindustrie auf einem niedrigen Niveau stabilisiert hat, ist seit Herbst 2009 eine Belebung in der Halbleiterindustrie zu verzeichnen, die bis heute anhält. "Ob sich dieser Trend im Jahresverlauf fortsetzt, bleibt abzuwarten. Aktuell stehen die Zeichen jedoch gut ", so Michael Mertin. Das Niveau von 2007 und 2008 werde jedoch auch bei anhaltender Branchenbelebung im Jahresverlauf 2010 noch nicht wieder erreicht, so der Jenoptik-Chef. Finanzierung komplett neu ausgerichtet. Mit einer Umstellung der Konzernfinanzierung im Herbst 2009 sowie einer Kapitalerhöhung Anfang März dieses Jahres ist der Jenoptik-Konzern finanziell neu aufgestellt. Im Juli vergangenen Jahres war die Rückzahlung der Wandelanleihe fällig, die eine Laufzeit von 5 Jahren hatte und im Wesentlichen aus freien Kreditlinien zurückbezahlt wurde. Im Zuge dessen hatten sich die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Konzerns 2009 unterjährig stark ausgeweitet. Im Herbst wurde die Konzernfinanzierung mit einem Gesamtpaket von knapp EUR 90 Millionen auf mittel- bis langfristig umgestellt, wobei Jenoptik für EUR 44 Millionen und damit einen Teil des Finanzierungspakets eine Bund-Länder-Bürgschaft erhielt. Aus positiven Cashflows waren im 4. Quartal 2009 die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten weiter zurückgeführt worden, sodass der Anteil kurzfristiger Finanzschulden Ende 2009 bei unter 10% lag. Über eine Kapitalerhöhung flossen Jenoptik Anfang März dieses Jahres rund EUR 22 Millionen zu, die für das Wachstum im Kerngeschäft und die weitere Internationalisierung eingesetzt werden sollen. Deutlich positive Cashflows wurden teilweise zur Reduzierung der Nettoverschuldung eingesetzt. Der konsequente Fokus auf Cashflows, unter anderem Folge eines aktiven Bestands- und Forderungsmanagements, zeigte auch 2009 Erfolge. Der Free-Cashflow (vor Zinsen und Steuern) lag mit EUR 41,0 Millionen deutlich über dem Vorjahreswert (Vj. EUR 27,9 Millionen). Neben der vollständigen Bezahlung der Investitionen und Zinsen konnten liquide Mittel vor allem im letzten Quartal 2009 genutzt werden, um kurzfristige Verbindlichkeiten weiter zu reduzieren. Dies führte zu einem deutlichen Rückgang der Nettoverschuldung auf EUR 159,5 Millionen Ende 2009 (31.12.2008: EUR 191,6 Millionen). "Wir haben 2009 genutzt und weiter intensiv an unserer Finanz- und Bilanzstruktur gearbeitet", so Finanzvorstand Frank Einhellinger. Aufgrund einer nochmals gesunkenen Bilanzsumme lag die Eigenkapitalquote trotz des ausgewiesenen Verlustes mit 39,5% nur leicht unterhalb des Vorjahres (31.12.2008: 42,5%) und stieg nach der Kapitalerhöhung im März 2010 bereits wieder auf über 40%. Operatives Geschäft in den Sparten verlief unterschiedlich. Jenoptik konnte 2009 erneut von ihrer Präsenz in verschiedenen Märkten profitieren. So konnten Einbußen infolge der Wirtschaftskrise zum Teil ausgeglichen werden. Die Ergebnisse der Segmente wurden um die Sondereinflüsse bereinigt. Im Segment Laser & Optische Systeme kennzeichnete die Halbleiterkrise die Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen. Der Umsatz des Segmentes ging um 19,5% auf EUR 166,7 Millionen zurück (Vj. EUR 207,0 Millionen). Das Ergebnis war deutlich stärker beeinflusst und betrug EUR 1,4 Millionen (Vj. EUR 15,0 Millionen). Trotz einer stabilen bis guten Entwicklung von Teilbereichen der Sparte Laser & Materialbearbeitung konnte der Umsatz- und Ergebnisrückgang infolge des schwachen Halbleitergeschäftes nicht ausgeglichen werden. Der Auftragseingang lag bei EUR 168,4 Millionen, rund 13,6% unter 2008 (Vj. EUR 194,8 Millionen). Zum Ende des Jahres 2009 und in den vergangenen Geschäftsmonaten des laufenden Jahres zeigte der Halbleitermarkt eine leichte Belebung, die im laufenden Geschäftsjahr einem ansteigenden Umsatz und damit auch Ergebnis führen wird, das Niveau von 2008 jedoch noch nicht wieder erreicht. Im Segment Messtechnik sind die Kennzahlen von der Automobilkrise geprägt, da die Sparte Industrielle Messtechnik vorrangig an Automobil- und Automobilzulieferunternehmen liefert. Hier war die Nachfrage bereits ab Ende 2008 deutlich zurückgegangen. Die Sparte profitierte in den ersten Monaten des Jahres 2009 noch vom bestehenden Auftragsbestand. Der Umsatz- und Ergebnisrückgang infolge der stark gesunkenen Nachfrage verstärkte sich jedoch im Verlauf des Jahres 2009 und konnte von der Sparte Verkehrssicherheit nicht kompensiert werden. Das Segment verzeichnete mit EUR 96,0 Millionen 2009 einen Umsatzrückgang um 24,0% (Vj. EUR 126,3 Millionen). Dem entsprechend sank auch das Ergebnis auf minus EUR 4,9 Millionen (Vj. EUR 6,9 Millionen). Der Auftragseingang ging um 37,6% auf EUR 83,2 Millionen zurück (Vj. EUR 133,3 Millionen) und stabilisierte sich in der Sparte Industrielle Messtechnik auf einem niedrigen Niveau. In der Sparte Verkehrssicherheit waren 2009 Großaufträge erwartet worden, die sich zum Teil verschoben haben. Einer dieser Aufträge konnte nun Anfang März 2010 vermeldet werden. Hier setzt sich der Trend zu Großprojekten mit langen Vergabezeiten fort. Das Segment Verteidigung & Zivile Systeme entwickelte sich stabil und zeigte einen Umsatz, der mit EUR 205,3 Millionen annährend auf dem Vorjahresniveau lag (Vj. EUR 208,5 Millionen). Der Rückgang des Ergebnisses um 12% auf EUR 13,9 Millionen ist auf einen veränderten Umsatzmix zurückzuführen (Vj. EUR 15,8 Millionen). Das Segment ist von einem langfristigen und stabilen Geschäft geprägt, das mit Großaufträgen einhergeht und damit zu einem stark schwankenden Auftragseingang führt. Im Auftragseingang 2009 über rund EUR 178,0 Millionen (Vj. 173,4 Millionen) noch nicht enthalten ist der Großauftrag für den neuen Schützenpanzer der Bundeswehr PUMA über rund EUR 70 Millionen, der im laufenden Geschäftsjahr erwartet wird. Internationalisierung nahm 2009 weiter Fahrt auf, vor allem in Asien. "Das Jahr 2009 haben wir genutzt, um an unserer strategischen Agenda entlang unserer 2007 definierten fünf Werthebel weiterzuarbeiten. Wir sind froh, dass uns dies auch unter den schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen gelungen ist. Unsere finanziellen Mittel haben wir in Themen gelenkt, die uns in den kommenden Jahren voranbringen", so Jenoptik-Chef Michael Mertin. Neben den Maßnahmen zur Kostensenkung und Standortoptimierung erfolgten 2009 gezielte Investitionen, vor allem im Ausland. Gemeinsam mit dem israelischen Unternehmen Dagesh gründete Jenoptik ein Joint Venture, das inzwischen anerkannter Entwicklungs- und Produktionspartner in Israel ist und erste Aufträge vor Ort bearbeitet. In den USA wurde das Optik-Geschäft in der Jenoptik Optical Systems Inc. zusammengeführt. Für 2010 wird hier ein Umsatz- und Ergebnisanstieg erwartet. Der Erwerb von Teilen des chinesischen Unternehmens Shanghai AES Auto Equipment Co. Ltd. (AES) stärkte die Präsenz in China, vor allem beim Einkauf. Sie wurden inzwischen mit den bestehenden chinesischen Aktivitäten der Sparte Industrielle Messtechnik zusammengeführt. Mit dem neuen Laser- Applikationszentrum in Korea, das Anfang März 2010 eröffnet wurde, stehen den asiatischen Kunden verschiedene Laseranlagen und Jenoptik-Spezialisten direkt vor Ort zur Verfügung, Laseranwendungen zu testen und gemeinsam weiter zu entwickeln. Hier investierte Jenoptik rund EUR 3,4 Millionen. Umsatz- und Ergebnisanstieg in 2010 erwartet. "Unsere strategische Neuausrichtung setzen wir 2010 konsequent fort. Im Mittelpunkt stehen weiterhin die Optimierung der Prozesse und der Fixkosten. 2009 gelang es uns mit einem umfassenden Maßnahmenpaket zur Kostensenkung rund EUR 10 Millionen einzusparen", so Michael Mertin. Für 2010 erwartet der Jenoptik-Konzern einen Umsatzanstieg und eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses. "Wir sehen in einigen Teilbereichen eine Belebung der Märkte, die sich aktuell fortsetzt. Das zeigten auch die jüngst gemeldeten Auftragseingänge aus der Verkehrssicherheit sowie für Medizintechnik-Laser", so der Jenoptik-Chef. Unter der Voraussetzung, dass die Marktbelebung der Halbleiterindustrie anhält, strebt der Konzern nach heutiger Einschätzung im laufenden Geschäftsjahr ein Konzern-Betriebsergebnis von EUR 15 Millionen bis EUR 25 Millionen und einen positiven Jahresüberschuss an. Der Umsatz soll auf EUR 475 Millionen bis EUR 500 Millionen ansteigen. Sondereffekte werden 2010 nicht erwartet. Der Jenoptik-Konzern setzt auf eine solide Basis: Neben der nun mittel- bis langfristig ausgerichteten Finanzierungsstruktur und der Kapitalerhöhung wurden die Kostenstrukturen optimiert. Die 2009 eingeleiteten Maßnahmen zur Kostensenkung kommen im laufenden Geschäftsjahr voll zum Tragen und werden 2010 zusammen mit dem Jenoptik-Exzellenz-Programm konsequent weitergeführt, um erneut mehr als EUR 10 Millionen einzusparen. Zukunftsträchtige Wachstumsthemen sind definiert und werden weiter ausgebaut. Dazu zählen unter anderem die Bereiche Infrarot-Optiken und Systeme für zivile und militärische Anwendungen, Laser für die Medizintechnik sowie Laserprozesse für die Elektronik-, Photovoltaik- und Automotive-Industrien, Großprojekte und Betreibermodelle in der Verkehrssicherheit sowie der Ausbau der internationalen Präsenz in Asien und in Nordamerika.

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2024.05.08 12:45 V22.4.44-1
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