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Elektronikproduktion |

SRI setzt auf langfristiges Wachstum

„Manche Menschen sprechen von einer Wirtschaftskrise, ich spreche jedoch lieber von einer Wirtschaftsveränderung“, erklärte Bernhard Rindt, Mitglied der Geschäftsleitung bei SRI. Das Unternehmen setzt auf langfristiges Wachstum und sein Mitarbeiter-Team, um bei den europäischen EMS-Dienstleistern in die Top5 aufzusteigen.


Angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftskrise; wie ist 2008 für das Unternehmen verlaufen? Manche Menschen sprechen hier von einer Wirtschaftskrise, ich spreche jedoch lieber von einer Wirtschaftsveränderung. Das letzte Jahr war in der Geschichte der SRI das bisher erfolgreichste Jahr. Wir konnten 2008 unser Produktionsvolumen – im Sinne von Produktionsstunden– um 20% steigern. In unserer Abschätzung für 2009 erwarten wir ein ähnlich gutes Ergebnis. Welche Auswirkungen und Veränderungen erwarten Sie für 2009? Wir sehen für das Jahr 2009, welches wir bereits zur Hälfte hinter uns haben, in unserem Kerngeschäft eine Marktveränderung in der Größenordnung 10 – 15%. Unser Kerngeschäft ist übrigens im Moment noch die Telekom-Industrie. In welchen Bereichen/ Industriesegmenten ist SRI auch tätig? Wir sind momentan dabei uns in drei weitere Branchen zu diversifizieren: zum einen die Bereiche Energie & Umwelttechnik (Photovoltaik, regenerative Energie, Messtechniksysteme, etc); dann die Medizintechnik (Sensorik und Messtechnik). Zudem haben wir auch erste Projekte im Bereich Transporttechnik (Steuerungssysteme). Diese Bereiche kommen nun noch zu unserem Kernbereich Telekommunikation dazu. Wir haben diese Branchen ganz gezielt auf langfristiges Wachstum ausgesucht. Unabhängig von den Wirtschaftsveränderungen setzen wir auf Branchen, die eine gute Trendlinie für die nächsten 5 Jahre zeigen. Und da ist Energie und Umwelt ganz sicher vorne mit dabei. Auch in der Medizintechnik ist eine ganze Menge zu erwarten. Unseren Heimatmarkt Telekom-Industrie werden wir natürlich bis 2012/2013 auch weiterhin bedienen – dann aber mit rund 40 – 50% unseres Gesamtvolumens. Die restlichen Prozente werden sich auf die anderen Segmente verteilen. So können wir auch Schwankungen der einzelnen Branchen besser ausgleichen. Die Telekom-Industrie ist in der jetzigen Zeit noch eine recht stabile im Hinblick auf andere Branchen. Deshalb sehe ich in der momentanen Wirtschaftsveränderung auch eine große Chance. Es geschehen sehr viele Konsolidierungen am Markt und natürlich werden auch Unternehmen vom Markt verschwinden. Was wir sehen ist, dass viele Kunden verstärkt daran interessiert sind, einen Systemanbieter zu finden, welcher ihnen nicht nur die Elektronik sondern die ganze Anlage bieten kann; diese zusammenbaut, kundenspezifisch konfiguriert, etc. Im Prinzip alles vom Materialeinkauf bis hin zum After-Sales betreut. Wie sieht das bei SRI mit Forschung & Entwicklung aus? Ist das etwas, was in Ihrem Portfolio vorhanden ist und/ oder weiter ausgebaut werden soll? Wir verfügen über ein eigenes Engineering, das sehr stark prozess-orientiert aufgestellt ist – also sehr stark auf Fertigungsprozesse fokussiert. Wir haben aber auch ein eigenes Product-Engineering – also eine Designgruppe, die sowohl Hardware als auch Software entwickelt. Damit können wir eigene Entwicklungsaufträge – im Sinne eines ODMs – übernehmen. Wie sieht das mit Mitarbeiterzahlen aus? Dies ist sicherlich keine Zeit durch die man einfach so durchläuft, wir sind aber momentan in der glücklichen Lage unsere 550 Mitarbeiter auslasten zu können. Auf Grund der Branchenveränderungen, die wir durchführen, trainieren wir sicherlich einige in ihren Fähigkeiten um. Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2009 in der Mitarbeiterzahl – was die eigenen Mitarbeiter betrifft - stabil bleiben werden. In den letzten Jahren haben wir, vor allem im produktiven Bereich, zusätzlich bis zu 30% Leiharbeiter beschäftigt. Wir setzen jetzt immer noch auf Zeitarbeiter, jedoch deutlich weniger. Dies ist für uns ein sehr gutes Modell und wir werden das auch in Zukunft beibehalten. Jedes Unternehmen lebt vom Wachstum und wir sind über die letzten Jahre qualitativ sehr stark gewachsen. Wir haben gerade in dem genannten Bereich Engineering in den letzten 10 Jahren knapp 80 Leute aufgebaut. Wir werden über die nächsten Jahre – in den Märkten und Branchen die ich eben schon erwähnt habe – wachsen. Das ist unser erklärtes Ziel. Was hat sich seit der Gründung des Unternehmens 1997 verändert? (in Bezug auf Kundenstamm, Auftragslage, etc.) In den letzten Jahren hat sich so ziemlich alles verändert. Es ist glaube ich leichter zu sagen, was eigentlich stabil geblieben ist. Eine unserer Stärken ist sicherlich, dass wir kontinuierlich nach Optimierung und damit auch nach Verbesserung schauen. Vor 10 Jahren war SRI eine ‚Manufaktur’ für Richtfunk; es wurden kundenspezifische Einzelanlagen gebaut. Mittlerweile sind wir in der Lage Größenordnungen von 5 Millionen Komponenten am Tag zu verbauen. Das ist ein ganz anderer industrieller Ablauf – was die Produktion angeht. Wenn man die Beschaffungsvolumen vergleicht, dann hat sich das Volumen verzehnfacht. Es sind ganz andere Rahmenprozesse mit unseren Lieferanten entstanden. Im Bereich des Engineering haben wir mittlerweile die gesamte Prozess- und Produktkompetenz aufgebaut. Das war vor 10 Jahren noch nicht da. Man sieht praktisch durch die komplette Firma hinweg Veränderungen und Verbesserungen. Wir haben vor etwa 8 Jahren damit begonnen das Thema Lean Manufacturing intensiv in unsere Elektronikfertigung einzubringen. Ich behaupte, dass wir im Elektronik-Umfeld hier in Europa zu den Top-Werken gehören. Diese Kompetenz verkaufen wir mittlerweile am Markt als Beratungskompetenz. Der kontinuierliche Drang nach Optimierung prägt unser Unternehmen und von daher hat sich wirklich sehr viel verändert. Was den Kundenstamm betrifft, waren wir bis zum Dezember 2008 Teil eines Konzerns. Und so waren wir an deren Kunden gebunden. Das verändert sich jetzt dahin, dass die eben zitierten Branchen von einem Vertriebsteam direkt hier bedient werden. Somit ist auch hier eine komplette Veränderung geschehen. Sind dieses Jahr Investitionen geplant? (Wenn ja in welchen Bereichen) Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir in den letzten 3 Jahren sehr viel investiert haben und somit über 2 komplett neue Produktionslinien verfügen. Diese sind rund 13 bis 14 Monate alt. Wir haben in dieser Zeit auch sehr viel in Gebäude investiert. Darüberhinaus haben wir zwei Standorte – welche sehr nah bei einander lagen – zu einem Komplex konsolidiert. Das heißt unabhängig von der Marktveränderung und der aktuellen Situation wollen wir in diesem Jahr nicht groß investieren. Natürlich werden wir Investitionen in der Instandhaltung tätigen, das ist ganz klar. Zudem haben wir Investitionspläne die kunden- und marktabhängig sind. Dies betrifft Maschinen, über die wir im Moment noch nicht verfügen. Dann haben wir Pläne im Bereich der Zertifizierungen; z.B. die Medizintechnik, was auch wieder mit gewissen Aufwendungen verbunden ist. Wie sieht es mit Niedriglohnstandorten aus? Oder auch Kooperationen in diesem Bereich? Wir kooperieren seit 10 Jahren mit Standorten in Brasilien, in China, in Indien, Süditalien und Ungarn, Tschechien. Wir sind es gewohnt, Produkte die wir hier produzieren auch an diese Standorte zu transferieren. Soweit das im Sinne von Total Cost auch sinnvoll ist und im Interesse unserer Kunden liegt. Sie haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Wie soll es erreicht werden? Die Aussage zu der wir stehen ist folgende: Wir wollen zu den Top5 der europäischen EMS-Dienstleister gehören. Wir segmentieren das weltweite EMS-Umfeld in 3 Bereiche: die international agierenden Global Player (welche ich bewusst nicht zu den europäischen Unternehmen zähle), die großen europäischen Unternehmen (wo wir bereits in dem Bereich 10 – 15 rangieren) sowie eine große Anzahl kleiner Dienstleister. Was wird hier passieren? Zum einen erwarte ich durch eine zielorientierte, branchenorientierte Veränderung innerhalb des Unternehmens SRI ein Öffnen; so dass wir selbst wachsen können und somit in den Top5-Bereich gelangen können. Das betrifft sowohl unsere Fertigungsinhalte, als auch unsere Engineering Aktivitäten. Viele EMS-Dienstleister gehen vermehrt mit eigenen Produkten an den Markt. Ist das eine Entwicklungsrichtung für SRI? Wir wollen unsere Entwicklungskapazität gezielt nutzen, um Start-up Unternehmen – mit guten und vor allem marktfähigen Ideen – zu unterstützen. Auch insofern, dass diese Unternehmen eigene Produkte unter dem SRI-Brand auf den Markt bringen können. Das betrifft vor allem die Umwelttechnik und den Bereich der Regenerativen Energien. Wie würden Sie die Unternehmensphilosphie von SRI beschrieben? Ich würde gern mit der Frage beginnen: Was ist für das Unternehmen das Wichtigste? Das Wichtigste in unserem stark technischen Umfeld sind die Menschen. Die Menschen und deren Motivation. Ich bin davon überzeugt, dass wir die richtigen Menschen für unsere beschriebenen Veränderungsprozesse an Bord haben; und dass wir mit Ihnen unsere Zukunft gestalten werden. Wir haben vor 5 Jahren – als wir noch Teil eines Konzerns waren – an einer Strategie gearbeitet, die besagte: wir wollen innerhalb von 5 Jahren beweisen, dass wir mit allen Abteilungen markt- und wettbewerbsfähig sind. Heute sehen wir, dass wir als Gesamtunternehmen wettbewerbsfähig sind . Seit dem Management Buy-out im Dezember letzten Jahres stehen wir frei am Markt. Wir haben vorhin über Investitionen gesprochen. Natürlich braucht man in unserer High-Tech-Welt Investitionen und Maschinen, die uns dabei unterstützen. Die Maschinen kann man überall auf der Welt betreiben. Ich bin davon überzeugt, dass ‚Made in Western Europe’ wirklich Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität bedeutet. Und das ist es, für was die SRI steht – Speed, Reliability & Innovation.

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