
ABB rechnet mit weiterem Umsatzwachstum
Trotz des DeepSeek-Schocks rechnet der Elektrotechnikkonzern ABB mit einer Fortsetzung des Booms im Geschäft mit Rechenzentren. Er habe keine Zweifel, dass der Bedarf an Rechenzentren und Künstlicher Intelligenz auch in den kommenden Jahren sehr hoch sein werde, erklärte Konzernchef Morten Wierod anlässlich der Veröffentlichung des Jahresabschlusses. Das Schweizer Unternehmen liefert unter anderem Ausrüstung für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung von Rechenzentren.
Erst kürzlich hatte die neue chinesische Künstliche Intelligenz DeepSeek weltweit für Aufregung gesorgt. Den Angaben von DeepSeek zufolge basiert der KI-Assistent "R1" auf einer kleineren Datenbasis und wurde auf weniger und schwachbrüstigeren Rechnern trainiert als ChatGPT und andere Modelle, schreibt Reuters. Auch der Betrieb der Software benötige weniger Rechenleistung (Evertiq berichtete).
DeepSeek habe für viel Unsicherheit gesorgt, so Wierod in seinem Statement weiter. In den vergangenen Tagen habe man natürlich auch mit den großen Partnern und Kunden gesprochen, um herauszufinden, wie sich dies auf ihre Investitionspläne auswirken würde. Die Antwort sei gewesen, dass die bestehenden Pläne nicht wirklich beeinträchtigt würden. Von 2019 bis 2023 wuchs das Geschäft mit Rechenzentren bei ABB um durchschnittlich 24 Prozent, 2024 wurde diese Rate sogar übertroffen. Auch für 2025 gehe der Konzern von einer starken Nachfrage nach Rechenzentren aus.
Konzernweit steigerte ABB den Umsatz im vergangenen Jahr um zwei Prozent auf den Rekordwert von 32,9 Milliarden Dollar. Während drei der vier Sparten gleich viel oder mehr umsetzten, schrumpfte der Bereich Robotik und Fertigungsautomation unter anderem wegen der Probleme vieler Automobilhersteller und des Gegenwinds aus China um zwölf Prozent.
Unter dem Strich verdiente ABB den Angaben nach 3,94 Milliarden Dollar, ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im laufenden Jahr rechnet das Unternehmen den Angaben nach mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer Verbesserung der operativen Marge, die 2024 mit 18,1 Prozent bereits einen Höchststand erreicht hatte.