
OpenAI erhebt Vorwürfe gegen chinesischen Firmen
Das US-Unternehmen OpenAI, Entwickler des KI-Chatbots ChatGPT, wirft chinesischen Unternehmen vor, US-Technologien im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu kopieren. Man wisse, dass chinesische Unternehmen - und andere - ständig versuchten, die Modelle führender US-amerikanischer KI-Unternehmen zu destillieren. Das hat ein OpenAI-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP gesagt.
Destillation wird im Bereich des maschinellen Lernens ein Prozess genannt, bei dem kleinere Modelle von größeren lernen, indem sie deren Verhalten und Entscheidungsmuster kopieren.
Zu Beginn der Woche hatte der Erfolg des chinesischen KI-Unternehmens Deepseek den US-Tech-Sektor erschüttert. Das Unternehmen hat einen Chatbot entwickelt, der es mit US-Modellen aufnehmen kann (Evertiq berichtete). Zugleich habe die Entwicklung des Programms nach Angaben von Deepseek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investiert hat.
Destillation kann unter anderem für Effizienzgewinne genutzt werden, wenn ein KI-Modell mit weniger Rechenkapazitäten von einem sehr leistungsstarken anderen Modell trainiert wird. Deepseek gibt an, sein Programm wegen der US-Ausfuhrbeschränkungen für moderne Chips ab 2022 mit älteren, weniger leistungsstarken Halbleitern entwickelt zu haben.
David Sacks, Berater der US-Regierung von Donald Trump im Bereich KI, sprach von erheblichen Beweisen dafür, dass Deepseek hier das Wissen aus den Modellen von OpenAI destilliert habe. Der OpenAI-Sprecher habe aber Deepseek nicht namentlich bezichtigt. Destillation seiner Technologie verstoße aber gegen seine Nutzungsbedingungen, sagte er bei AFP.