Northvolt kann offenbar eigene Vorgaben nicht erfüllen
Northvolt hinkt nach Informationen von Insidern und internen Unterlagen hinter seinen eigenen Produktionszielen zurück und hat die Fertigung in seiner Fabrik im Norden Schwedens zurückgefahren. Aus zwei unveröffentlichten Unterlagen mit dem Titel "Produktionsplan 2024", die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen, geht hervor, dass das Unternehmen seit Anfang September seine wöchentlichen Produktionsziele an auslieferbaren Zellen wiederholt verfehlt hat.
Aus Unternehmenskreisen heißt es demnach, derzeit ruhe die Fertigung in einer der beiden Produktionshallen in Skellefteå. In den Papieren sind die Vorgaben für jede Woche genannt. Demnach will Northvolt bis Ende des Jahres auf wöchentlich 51.000 Zellen kommen - doch diese Marke wurde von Ende August bis Anfang November nur in einer Woche erreicht. In anderen Wochen waren es den Angaben nach zum Teil weniger als halb so viele Zellen. Northvolt erklärte dazu, die Ziele seien am 5. September gesetzt worden und, so wörtlich, seit langem veraltet. Das Unternehmen ließ jedoch offen, wie viele Zellen es sich derzeit vorgenommen hat.
Noch am 24. September war Reuters gegenüber von 100.000 Batteriezellen pro Woche bis Ende des Jahres die Rede gewesen. Dieses Ziel, das ohnehin "informell" sei, werde in diesem Jahr nicht mehr erreicht, räumt Northvolt nun ein. Der Plan werde derzeit überprüft auf Basis der Umsetzung der angepassten Strategie, die Auswirkungen darauf hat, wie man das Hauptwerk Northvolt Ett fahre, erklärt Northvolt. Northvolt verwies aber auch auf Fortschritte bei der Fertigung seit Jahresbeginn. So sei das Niveau inzwischen dreimal so hoch wie noch Anfang 2024.
Die Unternehmensmitarbeiter, die nicht genannt werden wollen, verweisen auf fehlerhafte Maschinen, unerfahrene Mitarbeiter und unrealistische Ziele, die Northvolt zu schaffen machten. Das Unternehmen dagegen wies das zurück. Naturgemäß habe man nach der Installation der Anlagen eine Phase der Kommissionierung, in der die Maschinen eingestellt werden, heißt es in dem Bericht abschließend.