Warschau wird zum pulsierenden Herz der Elektronikindustrie
Am 24. Oktober 2024 ist Warschau Austragungsort der Evertiq Expo gewesen. Einen Tag lang wurde die polnische Metropole zur europäischen Hauptstadt der Elektronikindustrie. Schon tags zuvor waren vier Evertiq-Teams aus Deutschland, den Niederlanden, aus Schweden und Danzig nach Warschau gereist.
Am Tag der Evertiq Expo selbst hatten sich 169 Unternehmen im PGE-Nationalstadion eingefunden, um die 672 Besucher aus 377 verschiedenen Unternehmen zu empfangen. Insgesamt waren am 24. Oktober 1.266 Personen im PGE-Nationalstadion mit dabei.
In diesem Jahr unterstützten Evertiq und die Messeteilnehmer die Schwedische Krebsgesellschaft, eine Organisation, die sich für die Beschleunigung des Kampfes gegen Krebs einsetzt, indem sie die Krebsforschung in Schweden auf höchstem Niveau finanziert. Während der gesamten Veranstaltung trugen die Teilnehmer rosa Schleifen, um ihre Solidarität mit der Aktion zu zeigen.
Neben Geschäftsgesprächen, Networking und Erfahrungsaustausch erlebten die Teilnehmer eine spannende Konferenz, die mit einer lebhaften Podiumsdiskussion endete.
Die Konferenz wurde von Rafał Maślanka, Projektmanager bei FITECH, eröffnet, der konfigurierbare Produktionsmodule für flexible, kurze Produktionsserien vorstellte. Anschließend gab Tadeusz Asyngier, Senior Application Engineer bei Tektronix - Tespol Sp. z o.o., praktische Einblicke in den Einsatz von Messgeräten bei der Entwicklung elektronischer Geräte, gefolgt von Marek Zduńczuk, Technical Sales Advisor bei LPKF / SE Spezial Electronic Sp. z o.o., der die wachsenden Anwendungsmöglichkeiten von Lasersystemen aufzeigte.
Jarosław Klofczyński, Regional Sales Manager NEE bei Rochester Electronics, leitete die nächste Runde ein, indem er sich mit den Herausforderungen beim Management veralteter Produkte und dem verkürzten Lebenszyklus von Elektronik befasste, der durch Fortschritte in der IC-Fertigungstechnologie und die steigende Nachfrage nach Komponenten in den Schwellenländern bedingt ist.
Ihm folgte Marcin Mierzejewski, Thermospezialist bei DACPOL Sp. z o.o. / KERAFOL - Keramische Folien GmbH & Co, der eine innovative Methode zum Schutz elektronischer Komponenten mit Hilfe von wärmeleitendem Granulat vorstellte. Nach einer kurzen Pause sprach Karola Sowa, Inhaberin und Prozessspezialistin bei Sowa Electronics und autorisierte Distributorin für MEK Marantz Electronics, über die Qualitätskontrolle bei der THT-Bestückung durch automatische optische Inspektion (AOI).
Der Höhepunkt der Konferenz war der Vortrag des Branchenanalysten und in4ma-Gründers Dieter G. Weiss, der einen Vergleich zwischen dem östlichen und dem westlichen EMS-Sektor in Europa anstellte und auch die Meinung vertrat, dass die jüngste Halbleiterkrise künstlich herbeigeführt wurde - was viele Teilnehmer überraschte. Weiss schloss optimistisch mit einer Wachstumsprognose für Mittel- und Osteuropa und rief gleichzeitig zur Unterstützung des europäischen Leiterplattenmarktes auf, der sich derzeit in einem schlechten Zustand befindet. Der Analyst präsentierte auch eine für Evertiq erstellte Topliste der 30 größten lokalen EMS-Anbieter in der CEE-Region, die die wachsende Bedeutung dieses Marktes unterstreicht.
Karol Maryniowski, Investor Relations Manager bei SDS Optic und Dr. Eng. Marcin Zybert, Leiter der Abteilung Optoelektronik, hielten dann den Vortrag „Von der schnellen molekularen Diagnostik zu Entdeckungen in der Dünnschichttechnologie“. Sie sprachen über die Entwicklung von molekularen Echtzeit-Diagnosegeräten durch SDS Optic, die photonische und optoelektronische Technologien für medizinische Anwendungen nutzen, insbesondere für den Nachweis von HER2+ Brustkrebs-Biomarkern. Dieser bahnbrechende diagnostische Ansatz hat neue Wege in der Beschichtungstechnologie und Optoelektronik eröffnet.
Die Ausstellung schloss mit einer Diskussionsrunde unter der Leitung von Evertiq Content Managerin Ewelina Bednarz. Zu den Diskussionsteilnehmern gehörten Dorota Łozowska, Geschäftsführerin von WM Eltar, Sławomir Tkacz, Verkaufsdirektor bei Elhurt EMS, Janusz Wasylew, Direktor für Geschäftsentwicklung bei Technosystem und Marcin Żelechowski, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung bei TRUMPF Hüttinger.
Aufbauend auf der Aussage von Dieter G. Weiss, dass die Zukunft der EMS-Industrie in Mittel- und Osteuropa liegt, untersuchten die Diskussionsteilnehmer das Potenzial polnischer Unternehmen, zu regionalen Vorreitern zu werden. Sie erörterten auch die internationale Präsenz polnischer Unternehmen und wie sich die Wahrnehmung polnischer Fachkräfte entwickelt hat. Abschließend wurde die Rolle der Forschungs- und Entwicklungsabteilungen und Polens einzigartiger Ansatz zur Problemlösung untersucht.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Polen durch die Bewahrung seiner Stärken - Engagement für hohe Qualität, effektive Problemlösung, schnelle Krisenreaktion, innovative Lösungen und hervorragende Fachausbildung - für weiteres Wachstum und Erfolg gerüstet ist.
Schon jetzt stehen die Termine der kommenden Evertiq Expos in Polen fest: Am 28. Mai 2025 in Kraków und 23. Oktober 2025 in Warschau.