Elektronisches Bauteil sorgt für Rückruf-Aktion bei BMW
BMW hat seine Absatz- und Gewinnerwartungen für das laufende Jahr gesenkt. Grund seien zum einen Rückrufe und Auslieferungssperren wegen Problemen bei Zulieferteilen, zum anderen schwache Verkaufszahlen in China. Damit dürfte der Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr nicht nur leicht, sondern um mindestens zehn Prozent zurückgehen.
Die Probleme bei einem zugelieferten Bremssystem betreffen laut BMW insgesamt mehr als 1,5 Millionen Autos und verursachten im laufenden Quartal Gewährleistungskosten in hoher dreistelliger Millionenhöhe. Die Auslieferungssperren für 320 000 noch nicht an Kunden übergebene Autos führe weltweit zu negativen Absatzeffekten im zweiten Halbjahr.
Der Zulieferer Continental teilte mit, dass er für BMW das integrierte Bremssystem fertigt, das teilweise ausgetauscht wird. Die Funktion eines elektronischen Bauteils sei möglicherweise beeinträchtigt, heißt es dazu bei dpa. Man habe Rückstellungen im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet und gehe davon aus, dass dies für den Garantiefall ausreichen werde, hat Continental mitgeteilt.
Zu den Rückrufen komme zudem noch die weiterhin gedämpfte Nachfrage in China. Bei den Auslieferungen an Kunden erwartet BMW nun keinen leichten Anstieg mehr, sondern einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Die Ebit-Marge dürfte im Autosegment nur noch zwischen 6 und 7 Prozent liegen - bisher hatte BMW 8 bis 10 Prozent angepeilt, schreibt dpa in dem Bericht weiter. Der Gewinn vor Steuern dürfte demnach deutlich unter Vorjahr liegen. Im vergangenen Jahr hatte BMW 2,55 Millionen Autos verkauft, im Kerngeschäft eine Ebitmarge von 9,8 Prozent erzielt und 17,1 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern erwirtschaftet.