Gewerkschaften wollen Schlichtung bei Brüsseler Audi-Werk
Im Konflikt um das von der Schließung bedrohte Audi-Werk in Brüssel wollen Gewerkschaften ein Schlichtungsverfahren einleiten. Das berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Gewerkschaft ABVV.
Audi hatte im Juli mitgeteilt, dass die Einstellung des Betriebs in Brüssel nicht ausgeschlossen werden könne (Evertiq berichtete). Als Grund wurde die schwache Nachfrageentwicklung für die in dem Werk produzierten Elektro-SUV vom Typ Q8 e-tron genannt. An dem Standort waren zuletzt rund 3.000 Mitarbeitende beschäftigt, schreibt dpa. Im Brüsseler Werk von Audi herrscht wegen des drohenden Endes ein heftiger Konflikt. Gestern hatten Arbeiter vier Reifen angezündet, die die Ringe des Audi-Logos bilden. Nun bemühe man sich um Aussöhnung, heißt es von der Gewerkschaft.
Noch einmal verschärft wurden die Sorgen, als der Audi-Mutterkonzern Volkswagen mitteilte, dass in den nächsten Jahren auch kein anderes Modell in Brüssel produziert werden soll. In dem Streit entwendeten Mitarbeiter die Schlüssel von rund 200 Fahrzeugen. Sie wollten damit erzwingen, dass die Geschäftsführung Klarheit über die Zukunft des Standorts schafft, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet. Solange dies nicht geschehe, werde kein Auto das Werk verlassen, heißt es bei dpa weiter. Im Gegenzug beschloss die Unternehmensleitung, das Werk zu schließen und die Zahlungen an die Beschäftigten einzustellen.