Mehr Umsatz und weniger Aufträge bei Bauelementedistribution
Die deutsche Baulementedistribution hat nach eigenen Angaben einen gewaltigen Aufschlag im ersten Quartal 2023 gemacht. Der Umsatz der im FBDi meldenden Distributoren lag im Zeitraum Januar bis März bei 1,51 Milliarden Euro und damit 23,2 Prozent höher als im gleichen Vorjahresquartal. Wie erwartet, gingen die Auftragseingänge deutlich zurück, auf 1,1 Milliarden Euro, was einer Book-to-Bill-Rate von 0,73 entspricht.
Die Unterschiede zwischen den Produktbereichen seien dabei deutlich gewesen. Während die Halbleiter den Löwenanteil des Zuwachses verbuchten (+32,4 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro), legten die passiven Bauelemente um 7,5 Prozent auf 200 Millionen Euro zu und die Elektromechanik um 4,3 Prozent auf 182 Millionen Euro. Mit einem Zuwachs von knapp 20 Prozent auf rund 53 Millionen Euro zeigten auch die Stromversorgungen eine sehr positive Entwicklung. In der Gesamtverteilung änderte sich wenig, außer bei den Halbleitern, die auf knapp 68 Prozent des Gesamtumsatzes wuchsen (Passive 13 Prozent, Elektromechanik 12 Prozent, Stromversorgunen 3,5 Prozent und andere 3,5 Prozent).
„Der nochmalige hohe Umsatzanstieg war durchaus überraschend, nicht aber die Normalisierung beim Auftragseingang, den wir schon seit mehreren Quartalen sehen und der sich in den nächsten Quartalen auch im Umsatz auswirken dürfte. Die Überhitzung der letzten zwei Jahre hat sich damit weitgehend verflüchtigt, wenngleich nicht alle Verfügbarkeitsprobleme gelöst sind“, so FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger.
Die letzten Jahre seien geprägt von Engpässen, Preiserhöhungen, vorgezogenen Bestellungen und vielen unterschiedlichen, sektorspezifischen Prognosen, gemischt mit geopolitischen Einflüssen, die in ihrer Schärfe ihresgleichen suchten, heißt es bei Steinberger weiter. Jetzt rechne man damit, dass eine Konsoldierung von Lagerbeständen bei vielen Kunden angesagt sei und die weitere Auftragsentwicklung prägen werde. Allerdings laufe bei vielen die Produktion auf Hochtouren und leide vermehrt an fehlenden Fachkräften sowie Produktionskapazitäten.