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Elektronikproduktion |

ZVEI fordert Strompreissenkung für alle Verbrauchergruppen

Die aktuellen Strompreise sind für die Industrie wettbewerbsgefährdend. Das sagt Wolfgang Weber, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung. Die derzeitige Debatte um einen Industriepreis greife eindeutig zu kurz, so Weber weiter.

Die Gesellschaft insgesamt stehe derzeit vor dem dringend nötigen Wechsel von Öl und Gas zu Strom – zunehmend aus erneuerbaren Quellen. Eine Mammutaufgabe, die nur mit einem deutlich niedrigeren Strompreis für alle Verbrauchergruppen zu schaffen sei. 

„Mit Blick auf die bevorstehende, notwendige elektrische und digitale Transformation von Industrie und Gesellschaft muss der Strompreis grundlegend neugestaltet werden. Zum ersten muss der Strompreis von Steuern, Umlagen und Abgaben entlastet werden“, sagt Wolfgang Weber.

Die Stromsteuer müsse auf EU-Mindestmaß, die Netzentgelte abgesenkt und weitere Umlagen wie die KWK-Umlage komplett abgeschafft werden. Die für Privatverbraucher zusätzlich bestehende Belastung durch die Mehrwertsteuer müsse endlich durch deren Absenkung auf 7 Prozent gemindert werden. Zum zweiten sei die Erzeugungsseite zu stärken. 

„Der konsequente und schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien, der Stromnetze und ihrer Digitalisierung sind der beste und nachhaltigste Garant dafür, dass das Stromangebot steigt und die Preise sinken. Zum dritten muss das Strommarktdesign so angepasst werden, dass die zunehmend günstigen Preise der Erneuerbaren auch direkt beim Stromverbraucher ankommen – auch hier wieder gleichermaßen für Industrie und Gesellschaft“, so Wolfgang Weber.

Investitionen in den Ausbau und den Einsatz strombasierter Sektorkopplungstechnologien, wie Wärmepumpen, Elektromobilität oder Speichersysteme, müssten wirtschaftlich konkurrenzfähig und attraktiv sein. Nur durch die Effizienzgewinne der direkten Stromnutzung in Industrie, Gewerbe und privatem Wärme- und Mobilitätsbereich und dem damit verbundenen Potenzial, Stromangebot und -nachfrage flexibel aufeinander abzustimmen, seien die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Der Wechsel zu strombasierten, klimafreundlichen Technologien dürfe nicht durch am Ende höhere Kosten für Unternehmen und Privathaushalte konterkariert werden, so Weber weiter.

Bundeswirtschaftsminister Habeck beharrt darauf, den Strom für Industriebetriebe in Deutschland staatlich zu subventionieren. Die energieintensiven Unternehmen benötigten eine größere Standortsicherheit, sagte Habeck auf einer Veranstaltung gestern in Berlin. Er nannte die gegenwärtige Situation brenzlig. Habeck widersprach damit Finanzminister Lindner, der sich gegen einen staatlich subventionierten Strompreis für die Industrie ausgesprochen hat.


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2024.07.23 01:29 V22.5.13-1