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© Veissmann
Elektronikproduktion |

Wirtschaftsministerium nimmt Viessmann-Deal unter die Lupe

Der hessische Heiz- und Klimatechnik-Konzern Viessmann Climate Solutions wird für zwölf Milliarden Euro in die USA verkauft. Die Gründerfamilie trennt sich vom Kerngeschäft ihres 106 Jahre alten Unternehmens, dem eine Schlüsselrolle bei der von der Bundesregierung vorangetriebenen Umstellung auf Wärmepumpen zum Heizen von Wohnungen zukommt.

Viessmann Climate Solutions gehört künftig dem Klimaanlagen-Hersteller Carrier Global aus dem US-Bundesstaat Florida, hat das deutsche Unternehmen mitgeteilt. Die Familie Viessmann erhalte 80 Prozent des Kaufpreises in bar und 20 Prozent in Form von Carrier-Aktien. Sie wird damit einer der größten Anteilseigner des US-Konzerns. Zudem soll Konzernchef Max Viessmann in den Verwaltungsrat von Carrier einziehen.

Man könne die weltweite Energiewende nur dann erfolgreich meistern, wenn Unternehmen global denken, handeln und zusammenarbeiten würden, so Viessmann. Mit dem Verkauf entstehe ein zukunftssicherer globaler Klima-Champion. Betroffen von dem Geschäft sind 11.000 der 15.000 Viessmann-Mitarbeiter. An sie will die Familie 106 Millionen Euro als Sonderbonus ausschütten. Die Sparte erwartet im laufenden Jahr einen Umsatz von vier Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von rund 700 Millionen. Carrier Global, bis 2020 ein Teil des US-Mischkonzerns United Technologies, will mit der Übernahme vor allem in Europa stärker werden. 

Beide Seiten hätten sich auf langfristige Garantien geeinigt. So seien betriebsbedingte Kündigungen für drei Jahre ausgeschlossen, wichtige Standorte für Produktion und Entwicklung fünf Jahre gesichert und Allendorf an der Eder für zehn Jahre als Hauptsitz gesetzt.

Inzwischen nimmt auch die Politik den Mega-Deal in Augenschein. Bundeswirtschaftsminister Habeck hat versichert, mögliche Nachteile für den Standort Deutschland durch den geplanten Verkauf der Klimatechnik-Sparte den US-Konzern in den Blick zu nehmen. Sein Ministerium werde sich das Vorhaben im Rahmen der vorgesehenen Prüfschritte anschauen. Der geplante Verkauf zeige auch, dass deutsche Unternehmen viel Kapital anziehen, weiter leistungsfähig sind und der Markt für Wärmepumpen so attraktiv ist, dass er Investitionen anlocke, so Habeck.


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