VW will offenbar keine neuen Elektrofabriken in Europa bauen
Volkswagen hat offenbar endgültig die Pläne verworfen, die um den Bau einer neuen Fabrik für das Fahrzeugprojekt „Trinity“ im Wolfsburger Stadtteil Warmenau kreisen. Dies lege ein konzerninternes Interview mit Finanzvorstand Arno Antlitz nahe, das vor einigen Tagen im Intranet des Unternehmens veröffentlicht wurde und Business Insider vorliegt.
Im Laufe des Gesprächs mit knapp 30 Fragen und Antworten thematisieren die Interviewer des Beratungshauses Porsche Consulting die tiefgreifende Transformation von Autowerken und stellen fest, dass das Geschäft mit Verbrennern ein Auslaufmodell sei. Auf die Frage an Antlitz, ob bald ganze Fabriken abgeschrieben werden müssen, umreißt der im VW-Konzernvorstand für „Finanzen und operatives Geschäft“ verantwortliche Topmanager zunächst den Status quo. Man finanziere mit den guten Renditen aus dem Verbrenner-Geschäft den Hochlauf der Aktivitäten im Elektrobereich. Das sei das Gegenteil von Abschreiben. Vielmehr verfolge VW „die Strategie, Fabrik für Fabrik umzurüsten“.
Wie Business Insider weiter berichtet, folge dann der Schlüsselsatz in Form einer prägnanten Ableitung und klaren Ankündigung, dass man keine neuen Elektrofabriken in Europa bauen, sondern die bestehenden transformieren werde.
In dem Artikel heißt es weiter, unter VW-Führungskräften hätte diese Aussage seither für beträchtliches Aufsehen gesorgt. Die unter dem Code „Trinity“ konzipierte Baureihe der Zukunft wird ausschließlich rein elektrisch angetrieben sein. Die Benziner und Diesel im Neuwagenprogramm mustert VW in der nächsten Dekade schrittweise aus (Evertiq berichtete). Da Antlitz dezidiert der Errichtung einer E-Autofabrik auf der grünen Wiese in Europa eine Absage erteilt, sei dies als finales Aus für alle Überlegungen zu einer zusätzlichen Fabrik am Stammsitz Wolfsburg zu lesen, so Business Insider. Stattdessen dürfte das bestehende Hauptwerk am Mittellandkanal perspektivisch für den „Trinity“ umgerüstet werden, heißt es abschließend.