Kölleda wird Produktionsstandort für Mercedes-Batterien
Das Motorenwerk MDC Power im thüringischen Kölleda soll schrittweise zu einer Batteriefabrik für die Elektroautos von Mercedes-Benz werden. Voraussichtlich 2026 könnte die neue Fertigungsstrecke die Produktion aufnehmen.
Voraussetzung sei der erfolgreiche Abschluss von Gesprächen mit der Landesregierung über eine Förderung, sagte Vorstandsmitglied Jörg Burzer gegenüber dem MDR. Sie verliefen "sehr sehr positiv" und er rechne in den nächsten Wochen mit einer Entscheidung. Die Anlagen für die Batterieproduktion könnten 2026 oder 2027 in Betrieb gehen. Zunächst sollten Verbrennermotoren und Batterien parallel gefertigt werden.
Zum "Schwesterwerk" MDC Power in Arnstadt sagte Burzer, dass dafür "geeignete Lösungen im Verbund" gefunden würden. An dem Arnstädter Standort werden Motorenkomponenten gefertigt. Unklar sei auch, wie die Gesamtinvestition des Konzerns für die Antriebs- und Batteriefertigung auf die verschiedenen Standorte in Deutschland und China aufgeteilt werden soll. Dabei soll sich nach MDR-Informationen um einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag handeln.
Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee begrüßte die Entscheidung als wichtigen Beitrag zur Standortsicherung. Die Landesregierung werde das Bemühen von Mercedes-Benz, die Arbeitsplätze am Standort zu erhalten und das Unternehmen langfristig zukunftssicher aufzustellen, nach Kräften unterstützen.
Die Gewerkschaft IG Metall reagiert zurückhaltend auf die Pläne. Die IG Metall Erfurt begrüße die Pläne zwar grundsätzlich. Gleichzeitig hieß es von der Gewerkschaft gegenüber MDR THÜRINGEN, dass die angekündigten Schritte bei Weitem nicht ausreichten, um alle Arbeitsplätze zu sichern.
Mit dem Umbau des Motorenwerk MDC Power Kölleda entsteht in Thüringen ein weiteres großes Batteriewerk. In Arnstadt startet bereits der chinesische Konzern CATL mit bis zu 2.000 Beschäftigten sein Batteriezellenwerk.