Ukraine-Krieg im Februar noch ohne Auswirkungen
Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie sind im Februar 2022 weiter gestiegen. Mit einem Zuwachs von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr kamen sie auf einen Wert von 18,4 Milliarden Euro.
„Auswirkungen des Ukraine-Kriegs spiegeln sich in diesen Zahlen noch nicht wider, diese werden erst ab dem nächsten Berichtsmonat erkennbar sein. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres erhöhten sich die aggregierten Branchenausfuhren um 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 36,1 Milliarden Euro“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
Demgegenüber entwickelten sich die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland erneut deutlich dynamischer. Im Februar kletterten sie um 15,8 Prozent auf ebenfalls 18,4 Milliarden Euro. Kumuliert von Januar bis Februar 2022 beliefen sich die Elektroimporte auf 38,4 Milliarden Euro, womit sie ihren Vorjahreswert um 14,0 Prozent übertrafen und um 2,3 Milliarden Euro höher lagen als die Exporte. Damit habe die deutsche Außenhandelsbilanz im Bereich elektrotechnischer und elektronischer Güter zwischenzeitlich von Überschüssen auf ein Defizit gedreht.
Die deutschen Elektroexporte in die Industrieländer stiegen im Februar 2022 um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,0 Milliarden Euro. Besonders kräftig fiel das Plus bei den Lieferungen nach Tschechien (+ 21,3 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro) und Südkorea (+ 20,4 Prozent auf 262 Millionen Euro) aus. Auch die Exporte in die USA (+ 14,0 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro) und in die Niederlande (+ 11,9 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro) konnten zweistellig zulegen. Die Branchenausfuhren nach Italien (+ 9,6 Prozent auf 922 Millionen Euro), in die Schweiz (+ 7,4 Prozent auf 633 Millionen Euro), nach Japan (+ 6,4 Prozent auf 294 Millionen Euro), Taiwan (+ 4,5 Prozent auf 242 Millionen Euro), Spanien (+ 4,1 Prozent auf 604 Millionen Euro), Frankreich (+ 3,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro) und Dänemark (+ 2,4 Prozent auf 241 Millionen Euro) legten im Februar ebenfalls zu.
Dagegen kamen die Elektroexporte nach Österreich (+ 0,5 Prozent auf 771 Millionen Euro), Schweden (+ 0,3 Prozent auf 399 Millionen Euro) und Großbritannien (+ 0,3 Prozent auf 725 Millionen Euro) kaum über das Vorjahresniveau hinaus. Bei den Exporten nach Belgien gab es im Februar einen Rückgang um 2,9 Prozent auf 391 Millionen Euro.
Was die Schwellenländer anbelangt, hat die deutsche Elektro- und Digitalindustrie ihre Ausfuhren im Februar um 3,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 6,4 Milliarden Euro erhöht.
„Die Exporte nach Russland stiegen in diesem Monat sogar noch um 11,7 Prozent auf 287 Millionen Euro, wohingegen die Lieferungen in die Ukraine bereits um 10,6 Prozent auf 41 Millionen Euro nachgaben“, so Andreas Gontermann.
Darüber hinaus erfuhren insbesondere die Branchenlieferungen nach Indien, Thailand, Brasilien, Rumänien und Südafrika kräftige Zuwächse. Auch die Exporte nach China und Ungarn fielen höher aus als im Vorjahr. Die Ausfuhren nach Mexiko, Malaysia, Polen und in die Türkei gingen dagegen im Februar zurück.