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© Plexus
Elektronikproduktion |

Realisierung von Beatmungsgeräten in weniger als drei Monaten

Als die COVID-19 Pandemie Europa Anfang 2020 mit aller Härte traf, wurde „Beatmungsgerät“ zum Schlagwort der Stunde. Die lebendentscheidende Frage: Stehen dem Gesundheitssystem genügend Systeme zur Verfügung?

Mit dieser Krisensituation konfrontiert forderte die britische Regierung Gerätehersteller im ganzen Land dazu auf, für eine ausreichend hohe Zahl an verfügbaren Beatmungsgeräten innerhalb des NHS (National Health Service) zu sorgen. Auch der EMS-Dienstleister Plexus stellt sich dieser Herausforderung und arbeitete als Teil eines Konsortiums im Schnellverfahren an der Realisierung eines neuen Beatmungsgeräts. Bereits Ende März 2020 verlagerte das Plexus-Teams am Standort Livingston (Großbritannien) seinen Arbeitsschwerpunkt auf die sogenannte „Ventilator Challenge UK“. Dabei handelte es sich um alles andere als ein gewöhnliches Projekt. Das Ziel lautete, die Entwicklung und Fertigung eines völlig neuen Lebenserhaltungssystems sowie seine Überführung in die Fertigung in weniger als drei Monaten. Den Ablauf des Projekts hielt Plexus detailliert in einer Case Study fest. Nur wenige Tage nach Bekanntgabe der Initiative, erhielt das Team von Plexus die Produktspezifikationen und begann mit dem Designprozess. Verantwortlich für das Elektronikdesign war ein Kernteam aus Ingenieuren im Livingston Design Center, das mit Experten des Design Centers in Darmstadt und drei weiteren globalen Plexus-Standorten zusammenarbeitete. So war sichergestellt, dass rund um die Uhr am Projekt weitergearbeitet werden konnte. Für die schnelle Entwicklung der Elektronik der Beatmungsgeräte arbeitete das Team eng mit einem Medizingerätehersteller aus Deutschland sowie der Babcock International Group in Großbritannien zusammen. „Durch die sprunghafte Nachfrage nach Beatmungsgeräten auf der ganzen Welt stand unser Supply Chain-Team vor einer auf den ersten Blick nahezu unüberwindbaren Hürde. Die Zusammenarbeit zwischen Supply Chain und Engineering wurde somit wichtiger denn je“, schreibt Plexus in der Case Study. Das Supply Chain-Team machte sich an die Materialbeschaffung, wobei die einzig verfügbaren Komponenten aus Entwicklersicht nicht immer unbedingt die erste Wahl darstellten. Teilweise war deshalb ein Redesign des Produkts nötig, um sicherzustellen, dass die Komponentenauswahl den engen Zeitplan des Projekts nicht gefährdete. Wie das Unternehmen betonte, war für den Erfolg des Projekts vor allem die enge Zusammenarbeit zwischen Supply Chain und Engineering während der gesamten Entwicklungsphase ausschlaggebend. Das Gerät funktionierte planmäßig und die Materialversorgung war sowohl für die ersten Prototypen als auch für die spätere Serienfertigung gesichert. Die Sourcing-Strategie setzte jedoch einen hohen Lokalisierungsgrad voraus. „Unsere Leiterplattenlieferanten Merlin Circuit Technology Ltd und Amphenol Invotec in Großbritannien sind hier wirklich über sich hinausgewachsen. Beide Hersteller haben zusätzliche Schichten eingelegt und neues Material besorgt, um auch ja sicherzustellen, dass wir alles Nötige hatten, um dieses Projekt fristgerecht abzuschließen. Ihr Engagement in der Zusammenarbeit mit uns wissen wir sehr zu schätzen“, erklärt David McIntosh, Senior Product Development Sourcing Manager, Plexus. Ein bedeutender Meilenstein war der erste Prototyp, der vom Rapid-Prototyping-Team in Livingston gefertigt wurde. Nach zwei weiteren Prototypen und drei Designanpassungen wurden schließlich 20 Geräte an die britische Aufsichtsbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency) zur Erstgenehmigung geschickt. Und das alles nur 38 Tage nach Erhalt der ersten Produktspezifikationen. Das für die Serienfertigung verantwortliche Team des EMS-Anbieters in Kelso (Schottland) war bereits früh in der Entwicklungsphase am Projekt involviert und konnte so unmittelbar Builds für die neue Produkteinführungen (NPI) entwickeln. Damit wurde das Produktdesign verifiziert, der Fertigungsprozess validiert und geeignete Testverfahren festgelegt. Fazit: In nur 38 Tagen wurde die Elektronik des Produkts vom Konzept in eine funktionierende Prototypenfertigung überführt. 22 Tage später war das gesamte Projekt in die Produktion übergegangen. Damit dauert der Weg von der Idee bis zur Fertigung der Beatmungsgeräte insgesamt nur 60 Tage. „Ein Design in nur drei Monaten vom Konzept in die Fertigung zu überführen, war nur dank der Erfahrung unseres globalen Teams und der gemeinsamen Vision aller Partner im Konsortium der Ventilator Challenge möglich“, so Anthony Green, Director of Project Management, Plexus.

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