Salzgitter AG und Umicore entwickeln Verfahren zur Rückgewinnung von Iridium
Die Salzgitter AG und Umicore haben gemeinsam einen Prozess etabliert, der die Rückgewinnung des Edelmetalls Iridium aus Anoden der elektrolytischen Bandverzinkung ermöglicht. Damit wollen beide Unternehmen die Ressourcennutzung verbessern und geschlossene Materialkreisläufe stärken.
Bei der Bandverzinkung werden Stahlbänder mithilfe von MMO-Anoden mit einer dünnen Zinkschicht versehen, die unter anderem im automobilen Karosseriebau und in der Hausgeräteindustrie zum Einsatz kommt. Die Anoden von Umicore enthalten eine iridiumhaltige Beschichtung, die regelmäßig erneuert werden muss. Bisher war eine wirtschaftliche Aufarbeitung der verbliebenen Beschichtungsreste kaum möglich.
Iridium gehört zu den seltensten nicht-radioaktiven Metallen und gilt als strategischer Rohstoff, etwa für Elektroden in Wasserstoff-Elektrolyseuren. Die weltweite Fördermenge beträgt nur rund bis zu 10 Tonnen pro Jahr, was zuletzt zu deutlichen Preissteigerungen geführt hat.
Im Rahmen der Kooperation zwischen Umicore Galvanotechnik, Salzgitter Flachstahl und der Salzgitter Mannesmann Forschung wurden Prozesse und Schnittstellen geschaffen, die die Rückführung des Iridiums in den Stoffkreislauf ermöglichen. Laut den Projektverantwortlichen lassen sich so jährlich bis zu ein Kilogramm des Edelmetalls zurückgewinnen.
Die Unternehmen sehen darin einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung und zur Erweiterung industrieller Kreislaufkonzepte. Die erfolgreiche Integration des Aufbereitungsverfahrens in den laufenden Betrieb zeigt, dass auch abseits der Kernprozesse Effizienzsteigerungen und Nachhaltigkeitspotenziale realisiert werden können.


