EE Times: Deutschland lenkt Intel-Fördermittel in neue Chip-Projekte um
Deutschland hat laut einem Bericht von EE Times-Autor Pat Brans weitreichende Fördermittel neu verteilt, die ursprünglich teilweise für Intels geplantes Megafab in Magdeburg reserviert waren. Brans zufolge schafft die Bundesregierung damit eine der bedeutendsten Förderwellen seit dem Start des EU-Chips-Acts und bündelt Investitionen gezielt in strategische Halbleiter- und Zukunftstechnologieprojekte.
Wie EE Times berichtete, fließen Milliardenbeträge von Bund und Ländern nun unter anderem in zusätzliche Fertigungskapazitäten an etablierten Standorten wie Dresden sowie in High-Tech-Entwicklungen, darunter quantensensorbasierte Messtechnik in München. Hintergrund ist ein bundesweiter Förderaufruf Ende 2024, erstmals vollständig unter dem EU-Chips-Mechanismus — ein Verfahren, das Deutschland zuvor nicht genutzt hatte.
Nach Darstellung von Pat Brans entstand das Programm in einer Phase, in der Intel seine Magdeburg-Pläne verlangsamt hatte. Branchenvertreter, die mit EE Times sprachen, werten dies als Auslöser dafür, verfügbare Mittel abzusichern und gezielt in priorisierte Mikroelektronikprojekte umzulenken. Ziel sei es, so der EE-Times-Bericht, zu verhindern, dass Gelder, die für Intel eingeplant waren, in andere Politikfelder abwandern.
Laut dem Artikel wurden die eingereichten Projekte erstmals in einem offenen Wettbewerbsverfahren bewertet — ein Schritt, der Transparenz schaffen und zugleich sicherstellen soll, dass fördergebundene Halbleiterhaushalte nicht zur Deckung allgemeiner Etatbedarfe herangezogen werden. EE Times weist darauf hin, dass frühere Großprojekte wie ESMC in Dresden, Infineons Werkserweiterungen oder Wolfspeeds Investitionen meist durch bilaterale Verhandlungen initiiert wurden.
Brans beschreibt, dass die Mittel nun auf eine breite Palette von Initiativen verteilt werden: vom Ausbau reifer Fertigungsprozesse über technologieintensive Geräteentwicklung bis zu Infrastruktur und Metrologie. Aus Sicht der Befragten stärkt dies den Standort breiter als eine Einzelinvestition und schafft sowohl industrielle als auch wissenschaftliche Mehrwerte entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Damit bestätigt der EE-Times-Bericht einen deutlichen Strategiewechsel: Statt auf eine einzige Großansiedlung setzt Deutschland stärker auf einen Mosaik-Ansatz mit mehreren technologisch relevanten Vorhaben — finanziert aus Mitteln, die ursprünglich in erster Linie Intel zugutekommen sollten.




