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© Nexperia via Facebook
Analysen |

Niederlande setzen Maßnahmen gegen Nexperia nach Gesprächen mit China aus

Die niederländische Regierung hat ihre ministerielle Anordnung nach dem Goods Availability Act gegenüber dem Halbleiterhersteller Nexperia ausgesetzt. Wirtschaftsminister Vincent Karremans erklärte, die Entscheidung folge konstruktiven Gesprächen mit den chinesischen Behörden.

„Angesichts der jüngsten Entwicklungen halte ich es für den richtigen Moment, einen konstruktiven Schritt zu gehen und meine Anordnung nach dem Goods Availability Act hinsichtlich Nexperia auszusetzen – in enger Abstimmung mit unseren europäischen und internationalen Partnern“, so Karremans. Man begrüße die Maßnahmen Chinas zur Sicherstellung der Chipversorgung für Europa und den Weltmarkt und sehe darin ein Zeichen des guten Willens. Die Niederlande wollen den Dialog mit China fortsetzen.

Hintergrund: Erste Anwendung des Gesetzes seit 1952

Die ursprüngliche Anordnung vom 30. September 2025 war die erste Anwendung des Goods Availability Act seit 1952. Sie richtete sich gegen Nexperia, nachdem der inzwischen suspendierte CEO versucht haben soll, Produktbestände, Technologie und Wissen an eine ausländische Partei zu übertragen. Ziel der Maßnahme war es, den Zugang Europas zu kritischer Halbleiterproduktion und technologischem Know-how zu schützen – darunter Chips, die in Automobil- und Unterhaltungselektronik eingesetzt werden.

Laut Regierungsangaben lief die Produktion bei Nexperia während des gesamten Prozesses normal weiter. Die Suspendierung des CEO und die treuhänderische Verwaltung der Firmenanteile seien separat von der Unternehmenskammer des Amsterdamer Berufungsgerichts im Rahmen des niederländischen Handelsrechts angeordnet worden – unabhängig von der ministeriellen Anordnung.

Einfluss geopolitischer Entwicklungen

China hatte zuvor Bedenken hinsichtlich der Anwendung des Gesetzes geäußert. Die niederländische Regierung verweist nun auf das jüngste US-China-Abkommen zu Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, das auch Zusagen Chinas umfasst, die Chip-Lieferungen aus Nexperias chinesischen Werken wieder aufzunehmen. Damit sollen wichtige Legacy-Chips weiterhin nach Europa und auf globale Märkte gelangen.

Weiterhin erhöhte Wachsamkeit

Die Niederlande kündigten an, die Lage gemeinsam mit europäischen und internationalen Partnern weiter eng zu beobachten, um die Versorgung mit Halbleitern abzusichern. Gleichzeitig bleibe die Stärkung des europäischen Halbleitersektors eine Priorität – einschließlich der Unterstützung strategischer Unternehmen, dem Ausbau widerstandsfähiger Lieferketten und der Förderung kritischer Technologien im Rahmen von Initiativen wie dem EU Chips Act 2.0.


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