
Niederlande greifen zum Notgesetz – Intervention bei Chiphersteller Nexperia
Die niederländische Regierung hat den Goods Availability Act (Wet beschikbaarheid goederen) aktiviert, um beim Halbleiterproduzenten Nexperia einzugreifen. Anlass sind gravierende fehlende Unternehmensstrukturen und Governance-Probleme, die potenziell die Verfügbarkeit strategisch wichtiger Halbleiter gefährden.
Der Act erlaubt es dem Ministerium für Wirtschaft, Unternehmensentscheidungen zu blockieren oder rückgängig zu machen, wenn diese dem Unternehmen selbst oder der europäischen Wertschöpfung schaden könnten. Regelproduktion und Fertigung bleiben von der Intervention unberührt.
Nexperia betreibt seinen Hauptsitz in Nijmegen und zählt zu den bedeutenden Chipherstellern in den Niederlanden, insbesondere mit Lieferungen für Automobil- und Unterhaltungselektronik-Branchen. Die Maßnahme gilt als außerordentlich und wurde erstmals in diesem Umfang angewandt — sie zielt darauf ab, technologische Fähigkeiten und kritische Lieferketten in Europa zu sichern.
Vertreter der Regierung betonten, die Maßnahme richte sich gezielt gegen Nexperia und nicht gegen die gesamte Branche oder andere Firmen. Gegen die Entscheidung ist eine gerichtliche Beschwerde möglich.