
Europäische Start-ups entwickeln eigene Edge-AI-Chips
Mehrere europäische Technologie-Start-ups arbeiten derzeit an spezialisierten KI-Beschleunigern (NPU/Edge-AI-Chips), um unabhängiger von US- und asiatischen Halbleiteranbietern zu werden. Unternehmen wie Axelera AI (Niederlande), SiMa.ai oder Graphcore fokussieren sich auf energieeffiziente Inferenzprozessoren, die direkt in industriellen Maschinen, Robotern oder Fahrzeugen eingesetzt werden können.
Die Entwicklungen zielen auf Anwendungen ab, bei denen KI-Modelle lokal auf dem Gerät (Edge) ausgeführt werden – ohne Cloud-Anbindung. Dies soll Latenz reduzieren und Datensouveränität erhöhen, insbesondere in sicherheitskritischen Bereichen wie Fertigungsautomatisierung oder Robotik.
Viele dieser Start-ups nutzen Chiplet-Architekturen und kombinieren RISC-V-basierte Steuerkerne mit speziell optimierten neuronalen Beschleunigern. Erste Dev-Kits von Axelera AI und SiMa.ai werden bereits von OEMs im Bereich Automatisierungstechnik und industrielle Bildverarbeitung getestet.
Die europäische Industrie beobachtet den Markt aufmerksam, da Edge-AI-Chips künftig auch für die Steuerung hochautomatisierter Produktionssysteme und Qualitätsinspektionen eine Rolle spielen könnten. Eine industrielle Serienfertigung in Europa steht jedoch noch aus – aktuell erfolgt die Produktion überwiegend bei Foundries in Taiwan oder den USA.