Reparieren mit Zweck: Kurtz Ersa macht Baugruppen-Reparatur zum Mainstream
Auf der Evertiq Expo Berlin 2025 machte Jörg Nolte, Produktmanager bei Kurtz Ersa, eine klare Ansage: Nachhaltige Baugruppen-Reparatur ist längst kein Nischenthema mehr – sie entwickelt sich zum Mainstream.
Im Rahmen seines Vortrags „Sustainable assembly repair – technology and trends“ sprach Nolte über die Treiber und Herausforderungen, die diesen Wandel in Richtung Reparierbarkeit prägen. Er erklärte, dass Kurtz Ersa seit rund 25 Jahren an Reparaturlösungen arbeitet – und die Nachfrage branchenweit zunimmt.
Der Grund liegt auf der Hand: Weltweit fallen jährlich rund 60 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Hersteller und EMS-Dienstleister suchen nach Wegen, Produkte funktionsfähig, reparierbar und wiederverwendbar zu halten.
„Jeder, der in der Elektronikproduktion tätig ist, beginnt darüber nachzudenken, wie Produkte in Betrieb bleiben können, wie man sie reparierbar und wiederverwendbar macht. Dies ist ein weit verbreiteter Trend, den wir in der gesamten Industrie beobachten – egal wo man hinschaut“, so Nolte.
Technische Herausforderungen
Die Herausforderungen entwickeln sich in zwei Richtungen:
Großbauteile – insbesondere in KI-Anwendungen – stellen Reparaturprozesse vor erhebliche Schwierigkeiten.
„Gerade im Bereich künstliche Intelligenz sehen wir immer größere Bauteile, vor allem BGAs, mit Dimensionen bis zu 100 x 100 Millimetern. Solche Bauteile sind für Rework-Prozesse extrem anspruchsvoll“, erläutert Nolte.
Miniaturisierung – extrem kleine SMDs sind manuell kaum noch zu handhaben.
„In den kommenden Jahren wird es deshalb mehr automatisierte Prozesse geben müssen. Diese Bauteile manuell zu handhaben, ist fast unmöglich. Daher arbeiten wir an automatisierten, präziseren Verfahren, die es ermöglichen, unterschiedlichste Komponenten einheitlich und mit verlässlichen Ergebnissen zu bearbeiten.“
Der Ansatz von Ersa
Kurtz Ersa kombiniert dabei schonende thermische Entlöt- und Lötverfahren, kontaktlose Restlotentfernung sowie eine gezielte Vorbereitung mit Flussmittel oder frischem Lot. Durch das Rework elektronischer Baugruppen bleibt der bereits geschaffene Wert erhalten – gleichzeitig wird der Ressourcenverbrauch reduziert und die Menge an Elektroschrott minimiert.