
Chinesische Tech-Großkonzerne wollen trotz Pekinger Warnungen weiterhin Nvidia-Chips beziehen
Einem Bericht von Reuters zufolge planen große chinesische Technologieunternehmen wie Alibaba, ByteDance und Tencent weiterhin, Nvidia-Chips zu kaufen – obwohl die Regierung in Peking sie drängt, auf US-Technologie zu verzichten.
Im Zentrum steht vor allem das Modell H20, das seit Juli mit einer eingeschränkten Exportgenehmigung in China verfügbar ist. Gleichzeitig richtet sich das Interesse der Unternehmen auf den in Entwicklung befindlichen B30A-Chip, eine Variante der Blackwell-Architektur. Dieser soll laut Branchenkreisen vier- bis sechsmal leistungsfähiger sein als der H20, jedoch auch deutlich teurer: bis zu 25.000 US-Dollar pro Einheit.
Trotz staatlicher Warnungen bleibt die Nachfrage hoch, da heimische Alternativen – etwa von Huawei oder Cambricon – derzeit noch nicht dieselbe Leistung erreichen. Reuters berichtet, dass die Unternehmen den Import der Nvidia-Chips als strategisch notwendig ansehen, um kurzfristig ihre KI-Entwicklungen abzusichern, bis konkurrenzfähige chinesische Produkte verfügbar sind.
Die Situation verdeutlicht die Spannungen im Technologiekonflikt zwischen den USA und China. Während die US-Regierung Exportauflagen für bestimmte Modelle lockert und gleichzeitig Abgaben auf Umsätze aus dem H20-Verkauf verlangt, forciert Peking den Aufbau eigener Lösungen. Dennoch zeigen die Bestellungen chinesischer Großkonzerne, dass Nvidia-Chips weiterhin als Schlüsseltechnologie gelten.