Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
DDR4-DRAM-L
© samsung
Analysen |

Leute, können wir bitte aufhören, Bestellung aufzublasen?

Uns ist allen bewusst, dass die Halbleiterindustrie extrem volatil ist. Das liegt aber nicht nur am Markt an sich; in Wahrheit ist ein großer Teil der Volatilität selbstverschuldet. Der Grund: In Zeiten von Knappheit bekommen Unternehmen Panik und geben aufgeblasene Bestellungen bei mehreren Herstellern und Lieferanten gleichzeitig auf. Das sehen wir gerade wieder bei DDR4. Samsung, das etwa die Hälfte des DRAM-Markts innehat, hat angekündigt, dass es seine DDR4-Produktion Ende 2025 einstellen wird. Das verursacht einen Dominoeffekt, den wir immer wieder sehen.

Sobald Knappheit droht, steigen Preise und Unternehmen beginnen aufzustocken, in der Hoffnung, sich die Komponenten zu sichern, die sie brauchen – und zwar zu einem weiterhin moderaten Preis. Allerdings bestellen manche nicht nur die Menge, die sie brauchen. Denn in Zeiten der Vergabe gehen Hersteller normalerweise zurück zu ihren Kunden und teilen ihnen nur einen Prozentsatz ihrer Bestellung zu. Und da beginnt das Bluffen.

Das Spiel des Bluffens

Ein Beispiel: Unternehmen A benötigt 50’000 Komponenten für den Rest des Jahres. Um diese zu bekommen, gibt es zwei Bestellungen für je 100’000 Komponenten bei verschiedenen Händlern auf. Dabei hat das Unternehmen zwei Ziele: a) In Sachen Bestellwert “aufzusteigen” und mehr Sichtbarkeit und Gewicht im Trichter zu bekommen, und b) sich seinem wahren Bedarf anzunähern, wenn ihm 25% seines Bestellvolumens zugesprochen würden.

Das Problem ist, dass das nicht nur Unternehmen A macht. Viele andere geben auch aufgeblasene Bestellungen bei mehreren Anbietern oder über verschiedene Verteiler auf. Das hat verheerende Auswirkungen. Es bläst den wahren Bedarf bedeutend auf. Hersteller steigern ihren Output, und Verteiler und andere Marktteilnehmer stocken ihre Lager auf. Allerdings braucht dieser Vorgang Zeit, weil das Hochfahren der Wafer-Produktion normalerweise drei bis fünf Monate in Anspruch nimmt. In diesem Zeitraum werden manche Designs auf andere DRAM-Typen umgestellt. Das senkt den wahren Bedarf noch mehr. Wenn das Angebot dann wieder in der Balance ist, passen Kunden ihre Prognosen an und stornieren ihre Bestellungen. Da es noch einmal etwa gleich viel Zeit braucht, die Wafer-Produktion wieder zu zurückzuschrauben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir es wieder mit einem Überangebot zu tun haben.

Genau das beobachten wir momentan bei DDR4. Allerdings besteht diesmal zusätzlicher Druck durch drohende Zölle und das Auslaufen der 90-tägigen Übergangsfrist.

Berichten zufolge hat Micron die Preise für 8-Gb und 16-Gb-DDR4-Speicher im Juni um 50% erhöht, und Branchenquellen deuten sogar an, dass manche Angebote um bis zu 100% steigen. Man kann es Geldmacherei nennen, aber kleinere Hersteller, wie zum Beispiel Intelligent Memory, die nach wie vor DDR4-Produkte anbieten, sind alle auf Lieferungen von Wafern angewiesen, um diese Nachfrage zu decken. Da es nur sehr wenige Wafer-Hersteller gibt, steigen auch die Preise von Wafern, und wir können nicht all diese Kosten auffangen. Aus diesem Grund ist eine Preiserhöhung nur natürlich, weil kleinere Händler nicht das gleiche Verkaufsvolumen wie große Player erreichen. Allerdings gibt es noch einen zweiten Aspekt dieses Preiskampfs.

Zwei können das Spiel spielen

Starke Preiserhöhungen werden nicht nur mit dem Ziel von Margenoptimierung angekündigt. Es gibt noch einen anderen Grund. Starke Preiserhöhungen sollen auch Bestellungen auf einer realistischen Menge halten. Wenn Preise sich erhöhen, werden Käufer vorsichtiger mit ihren Bestellungen und neigen weniger dazu, sie aufzublasen.

Aber in diesem Teufelskreis verlieren alle. Kunden bezahlen höhere Preise, Hersteller sehen sich mit einem Überangebot konfrontiert, und Preise sind nahezu unrentabel.

Also, können wir bitte damit aufhören? Würden Sie nicht viel lieber Produkte zu realistischen Preisen von einem verlässlichen Partner kaufen als darauf spekulieren zu müssen, dass Sie das höchste Gebot abgegeben haben, oder sich fragen zu müssen, ob Sie Ihre Bestellungen ausreichend “aufgebläht” haben, um genau die Menge zu bekommen, die Sie brauchen – und vielleicht mit rechtlichen Konsequenzen wegen nicht erfüllter Verträge zu rechnen? Bei Intelligent Memory wissen wir, was uns lieber ist.


Intelligent Memory entwickelt seit 1991 Speicherprodukte für anspruchsvolle industrielle Applikationen (bis 2013 unter dem Namen Pacific Force Technology Limited). Das Unternehmen ist ein Speicher-Halbleiter mit deutscher Führung, dessen Portfolio aus DRAM-Komponenten und DRAM-Modulen besteht, sowie Managed NAND Flash.


Anzeige
Anzeige
Weitere Nachrichten
© 2025 Evertiq AB 2025.08.29 12:12 V24.4.1-2
Anzeige
Anzeige