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Elektronikproduktion |

Stellantis rechnet mit allmählicher Erholung in H2 – neue harte Entscheidungen angekündigt

Der Automobilkonzern Stellantis rechnet nach einem schwachen ersten Halbjahr mit einer allmählichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Das Unternehmen sieht sich jedoch weiterhin zu tiefgreifenden Einschnitten gezwungen, wie CEO Antonio Filosa in einem aktuellen Reuters-Bericht erklärte. Angesichts hoher Belastungen durch Restrukturierungskosten und geopolitische Unsicherheiten will das Unternehmen seine Strategie verschärfen und die Profitabilität wieder deutlich steigern.

Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete Stellantis einen Nettoverlust von rund 2,3 Milliarden Euro. Die Umsätze gingen im Vergleich zum Vorjahr um 13 % auf etwa 74,3 Milliarden Euro zurück. Die bereinigte operative Marge sank auf nur 0,7 %, nachdem sie im Vorjahreszeitraum noch bei 10 % gelegen hatte. Der industrielle Free Cash Flow war mit minus 3 Milliarden Euro ebenfalls deutlich negativ.

Ein wesentlicher Belastungsfaktor sind die Importzölle der USA auf Fahrzeuge und Komponenten. Für das Gesamtjahr rechnet Stellantis mit einem Zolleffekt von rund 1,5 Milliarden Euro – allein im ersten Halbjahr fielen bereits 300 Millionen Euro an. Zusätzlich belasteten Kosten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro das Ergebnis – unter anderem durch die Einstellung von Fahrzeugprogrammen, darunter auch ein Wasserstoffprojekt.

Trotz der schwierigen Lage zeigte sich CEO Antonio Filosa kämpferisch. Man sei realistisch, aber entschlossen, die nötigen und teils schmerzhaften Maßnahmen zu ergreifen, um wieder auf Wachstumskurs zu kommen. Der Fokus liege nun auf Effizienzsteigerung, Kostenkontrolle und einer gezielten Produktoffensive.

Für das zweite Halbjahr 2025 erwartet Stellantis eine Verbesserung der operativen Marge auf einen niedrigen einstelligen Prozentbereich sowie steigende Umsätze. Der Free Cash Flow soll sich im Vergleich zur ersten Jahreshälfte deutlich erholen.

Zur Stärkung der Marktposition hat der Konzern für das laufende Jahr insgesamt zehn neue Fahrzeugmodelle angekündigt. Vier davon wurden bereits im ersten Halbjahr eingeführt, weitere sechs sollen bis Jahresende folgen – darunter mehrere Modelle auf der neuen STLA-Medium-Plattform.

Stellantis sieht sich weiterhin in einem anspruchsvollen globalen Umfeld, das neben regulatorischen Eingriffen auch durch sich wandelnde Kundenpräferenzen geprägt ist. Das Unternehmen will durch konsequente Maßnahmen zur Restrukturierung seine Wettbewerbsfähigkeit stärken und mittelfristig wieder deutlich profitabel wirtschaften.

 


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