
Nach fast zwei Jahrzehnten: ams OSRAM gewinnt Klage gegen Renesas
Die Firma ams OSRAM klagte gegen die Firma Renesas unter anderem wegen Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen und Vertragsbruch. Seinen Ursprung hatte der Rechtsstreit in Fusionsgesprächen 2008. Nun ist das Urteil gefallen – ams OSRAM hat Anspruch auf Schadensersatz.
Das United States Court of Appeals for the Federal Circuit fällte die Entscheidung im April 2025. Im Fall ams-OSRAM USA Inc. gegen Renesas Electronics America, Inc. hat das Unternehmen ams Osram Anspruch auf Schadensersatz. Die Parteien haben sich auf ein Endurteil in Höhe von 51’770’243 Dollar geeinigt. In der Verhandlung ging es um Vorwürfe von Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen, Vertragsbruch, unerlaubte Einmischung in einen Vertrag und Patentverletzung.
Der Rechtsstreit hatte seinen Ursprung im Jahr 2008. Damals führten die Firmen Texas Advanced Optoelectronic Solutions (TAOS) und die Firma Intersil Corporation Fusionsgespräche. Diese endeten ohne Einigung. TAOS wurde 2011 von ams OSRAM übernommen und Intersil 2017 von Renesas, weswegen der Fall sich schließlich um diese Firmen drehte. In den Fusionsgesprächen teilte TAOS unter einer Geheimhaltungsvereinbarung geschützte Technologie mit Intersil.
Konkurrenzprodukt mit Geschäftsgeheimnissen
Intersil bescheinigte später die Vernichtung der vertraulichen Materialien. Allerdings brachte das Unternehmen danach ein Konkurrenzprodukt auf den Markt, das die Geschäftsgeheimnisse von TAOS, heute ams OSRAM, beinhaltete. Daraus ergaben sich für OSRAM signifikante Geschäftseinbußen auch im Bereich von Lieferverträgen, wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. Die Verhandlungen des Falls dauerten 17 Jahre.
“Diese Entscheidung bekräftigt unser langjähriges Engagement für den Schutz von Innovationen und die Wahrung der Integrität unseres geistigen Eigentums“, sagte Rainer Irle, Chief Financial Officer bei ams OSRAM.
Die Firma wurde in der Verhandlung unterstützt von der Kanzlei Munck Wilson Mandala.
William A. Munck, Global Managing Partner von Munck Wilson Mandala sagt: “Wir wussten, dass dies ein Kampf werden würde und wir haben nie nachgegeben. Die Gesichter der gegnerischen Parteien mögen sich im Laufe der Zeit verändert haben, aber nicht die die Fakten.”