
Mercedes-Benz bietet sich als Vermittler in Handelsgesprächen an
Am 5. Juni 2025 berichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass sich Mercedes-Benz als Vermittler („Sounding Board“) in den laufenden Handelsgesprächen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten positionieren möchte. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärte CEO Ola Källenius, dass der Konzern bereit sei, konkrete Ideen und Szenarien in die politischen Verhandlungen einzubringen.
Zuvor hatte Källenius gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel ein bilaterales Zollausgleichssystem vorgeschlagen. Dieses soll es ermöglichen, dass Fahrzeuge aus den USA zollfrei in die EU importiert werden können – unter der Bedingung, dass im Gegenzug eine entsprechende Zahl an EU-Fahrzeugen zollfrei in die USA exportiert werden darf.
Källenius betonte, dass dieser Vorschlag beiden Seiten unterbreitet wurde und als konstruktiver Beitrag zu den offiziellen Gesprächen dienen soll. Zwar führt die Europäische Kommission die eigentlichen Verhandlungen, doch Mercedes-Benz sieht sich in einer Rolle, die „den politischen Akteuren helfen kann, tragfähige Lösungen zu entwickeln“, so Källenius.
Der Vorstoß kommt inmitten wachsender Spannungen im transatlantischen Handel. Die USA erwägen neue Zölle auf europäische Autos, während deutsche Hersteller wie BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz im Gegenzug vermehrte Investitionen in US-Standorte in Aussicht stellen. Bereits im Mai hatte Reuters über entsprechende Gespräche zwischen deutschen Autobauern und dem US-Handelsministerium berichtet.
➡️ Quelle: Reuters, 05.06.2025