
Chinas Kontrolle über Seltene Erden bedroht globale Autoindustrie
Wie die Nachrichtenagentur Reuters in einem ausführlichen Bericht am 5. Juni 2025 darlegt, liegt das Schicksal der globalen Autoindustrie zunehmend in den Händen weniger chinesischer Bürokraten. Laut Reuters befindet sich das Zentrum dieser Macht in einem unscheinbaren Regierungsgebäude in Peking. Dort entscheiden rund 60 Beamte über die Vergabe von Exportlizenzen für sogenannte Seltene Erden – insbesondere Magnetprodukte, die für Elektromotoren, Windturbinen und Verteidigungstechnologie unerlässlich sind.
Reuters beschreibt, wie sich durch diese Exportkontrollen bereits spürbare Auswirkungen in Europa und Nordamerika zeigen: Produktionsstopps bei Autozulieferern, Engpässe bei Elektrofahrzeugen und steigende Kosten. Besonders betroffen seien deutsche Premiumhersteller wie Mercedes-Benz und BMW, die bislang stark auf chinesische Seltenerdprodukte angewiesen sind.
Der Reuters-Artikel beleuchtet auch die geopolitischen Spannungen im Hintergrund. Die Exportrestriktionen seien Teil einer gezielten Gegenmaßnahme Chinas gegenüber westlichen Handelsbeschränkungen, insbesondere aus den USA. Reuters zitiert dabei westliche Regierungsbeamte, die die neuen chinesischen Anforderungen als intransparent und potenziell spionageanfällig kritisieren – unter anderem, weil Unternehmen bei der Antragstellung detaillierte Daten zu Lieferketten und Abnehmern preisgeben müssen.
Dennoch stellt Reuters klar, dass Peking offiziell betont, die neuen Vorschriften dienten der „nationalen Sicherheit“ und seien international legitim. Doch die Reaktionen aus der EU und den USA zeigen, dass diese Entwicklung als ein klarer Weckruf für die globale Industrie verstanden wird: Die Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen müsse dringend reduziert werden.
Insgesamt zeichnet Reuters ein Bild wachsender Unsicherheit in der Autozulieferindustrie – nicht nur wegen wirtschaftlicher, sondern zunehmend auch politischer Risiken.
Quelle: Reuters, 5. Juni 2025 – „The world’s auto supply chain is in the hands of a few Chinese bureaucrats“