
Die europäische Leiterplattenlandschaft: Die 30 größten Hersteller 2024
Evertiq hat bereits über den langfristigen Rückgang der europäischen Leiterplattenindustrie berichtet. In den 1990er Jahren entfielen etwa 20–30 % der weltweiten Produktion auf die EU. Heute liegt dieser Anteil bei lediglich 2 %. Doch wer sind die Unternehmen, die sich in diesem Sturm behaupten?
Zunächst einige offensichtliche Fakten: Deutschland bleibt die treibende Kraft in der europäischen Leiterplattenproduktion.
Im Jahr 2024 entfielen 31,8 % der gesamten europäischen PCB-Produktion auf Deutschland, was einem Wert von 572,2 Millionen Euro entspricht. Österreich und die Schweiz trugen gemeinsam 361,5 Millionen Euro bei, was exakt 20,0 % des regionalen Gesamtwerts ausmacht. Zusammen stellte der DACH-Raum über die Hälfte der europäischen Leiterplattenproduktion — nämlich 51,8 % bzw. 933,7 Millionen Euro.
Weitere bedeutende Regionen sind Großbritannien mit 13,8 % (249,6 Mio. €), Italien mit 12,3 % (221,8 Mio. €) sowie Belgien und Frankreich mit zusammen 10,4 % (188,8 Mio. €). Kleinere Märkte in Mittel- und Osteuropa, auf der Iberischen Halbinsel, in Skandinavien, im Baltikum und in den Niederlanden machten die verbleibenden 11,6 % aus, was 210,8 Millionen Euro entspricht.
Insgesamt ergibt sich für Europas Leiterplattenproduktion 2024 ein Gesamtwert von rund 1,8 Milliarden Euro — ohne Russland und Belarus.
Wie in der Präsentation von Dieter G. Weiss auf der Evertiq Expo Berlin (05.06.2025) hervorgehoben wurde, basiert das Ranking der größten europäischen Leiterplattenhersteller auf dem Unternehmensumsatz im Jahr 2024. Angeführt wird die Liste von AT&S aus Österreich, gefolgt von Würth GmbH & Co. KG und KSG GmbH & Co. KG auf den Plätzen zwei und drei.
Ein Blick auf die Marktsegmente zeigt, dass die Industrieelektronik im Jahr 2024 mit Abstand führend war. Sie machte 572,7 Mio. € bzw. 31,7 % der Gesamtproduktion aus. Es folgte der Bereich Verteidigung mit 291,8 Mio. € (16,1 %) und Mobilität mit 280,6 Mio. € (15,5 %). Die Medizintechnik machte 233,4 Mio. € oder 12,9 % aus. Besonders bemerkenswert: Das Verteidigungssegment wuchs laut Weiss und Data4PCB im Jahresvergleich um 62 %, während der Bereich Luft- und Raumfahrt um 15 % zulegte.
Rang | Unternehmen | Land |
---|---|---|
1 | AT&S AG | Österreich |
2 | Würth GmbH & Co. KG | Deutschland |
3 | KSG GmbH & Co | Deutschland, Österreich |
4 | Schweizer Elektronik AG | Deutschland |
5 | Elvia Group | Frankreich |
6 | Dyconex AG* | Schweiz |
7 | SoMaCis SPA | Italien |
8 | GS Swiss PCB AG | Schweiz |
9 | ACB NV | Belgien, Frankreich |
10 | Mektec Europe | Deutschland |
11 | Cistelaier srl | Italien, Frankreich, Deutschland |
12 | Unimicron | Deutschland |
13 | Graphic plc | Großbritannien |
14 | HMP Heidenhain Microprint GmbH | Deutschland |
15 | Amphenol Invotec Ltd | Großbritannien |
16 | Cimulec Groupe | Frankreich |
17 | Optiprint AG | Schweiz |
18 | Eurocircuits Group | Deutschland, Ungarn |
19 | Varioprint AG | Schweiz |
20 | Cicor Group | Schweiz |
21 | The Eurotech Group | Großbritannien |
22 | Aspocomp Oy | Finnland |
23 | Lüberg Elektronik GmbH | Deutschland |
24 | Rohde & Schwarz GmbH | Deutschland |
25 | HiTech Corp. | Nordmazedonien |
26 | Schaltungsdruck Storz | Deutschland |
27 | Merlin PCB Group | Großbritannien |
28 | LAB Circuits | Spanien |
29 | Garner Osborne Circuits | Großbritannien |
30 | Teledyne Group | Großbritannien |
Im September 2024 wurde Dyconex von der SoMaCis-Gruppe übernommen – was ihnen in der Rangliste 2025 voraussichtlich den zweiten Platz einbringen dürfte.