
Investoren kritisieren Geelys 2,2-Milliarden-Dollar-Angebot zur Übernahme von Zeekr
Mehrere frühe Investoren des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers Zeekr, darunter prominente Namen wie CATL, Intel Capital, Boyu Capital, Bilibili und Cathay Fortune, äußern scharfe Kritik an der geplanten Komplettübernahme durch die Muttergesellschaft Geely. Das geplante Rückkaufangebot in Höhe von 2,2 Milliarden US-Dollar – was einer Gesamtbewertung von rund 6,5 Milliarden US-Dollar entspricht – wird von den Investoren als deutlich zu niedrig eingestuft.
Sie verweisen auf den Börsenwert von Zeekrs Wettbewerbern wie Nio, Li Auto und Xpeng und betonen, dass Zeekr bei Cashflow, Wachstum und Profitabilität besser dastehe. Die Investoren fordern daher eine deutlich höhere Bewertung und verlangen, dass der Deal nicht ohne Zustimmung der unabhängigen Minderheitsaktionäre abgeschlossen wird.
Obwohl der angebotene Rückkaufpreis eine Prämie von 24 % auf den Durchschnittskurs der letzten Zeit darstellt, sei dies im Vergleich zu ähnlichen US-Transaktionen – bei denen durchschnittlich 40 % gezahlt wurden – unzureichend. Zudem notiert die Zeekr-Aktie aktuell über dem Angebotspreis, was den Investoren Rückenwind gibt.
Geely, das derzeit 65,7 % an Zeekr hält, hat bislang nicht offiziell auf die Kritik reagiert. Dennoch wäre es Geely rein formal möglich, die Übernahme auch ohne Zustimmung der Minderheitsaktionäre umzusetzen – ein Schritt, der das Vertrauen in die Governance-Strukturen des Konzerns belasten könnte.