
USA verhängen neue Exportbeschränkungen für Chip-Design-Software nach China
Die Vereinigten Staaten haben eine breite Palette von Unternehmen angewiesen, Lieferungen bestimmter Produkte nach China ohne eine entsprechende Genehmigung zu stoppen und bereits ausgestellte Lizenzen für bestimmte Anbieter widerrufen, wie aus einem Bericht von Reuters hervorgeht.
n den letzten Tagen sollen mehrere Unternehmen Benachrichtigungsschreiben vom US-Handelsministerium erhalten haben, in denen die neuen Exportbeschränkungen dargelegt wurden. Zwei Quellen bestätigten, dass Firmen, die Software für elektronische Designautomatisierung (EDA) im Bereich Halbleiter anbieten, am vergangenen Freitag darüber informiert wurden, dass Lieferungen an chinesische Kunden künftig eine Exportlizenz erfordern.
Zielgerichtete Eingriffe an strategischen Engpässen
Einer der drei von Reuters befragten Insider sagte, diese neu auferlegten Einschränkungen dürften die Spannungen mit Peking weiter verschärfen und seien offenbar darauf ausgelegt, strategische Engpässe gezielt anzugreifen – mit dem Ziel, Chinas Zugang zu entscheidenden Technologien in mehreren Schlüsselindustrien zu blockieren.
Laut einer Quelle gehörten Cadence und Siemens EDA zu den Softwareanbietern, die solche Schreiben erhalten haben sollen.
In einem Analystengespräch erklärte der CEO von Synopsys, Sassine Ghazi, dass sein Unternehmen kein entsprechendes Schreiben erhalten habe und auch keinen Kontakt mit dem Bureau of Industry and Security (BIS) des Handelsministeriums hatte.
„Wir kennen die Berichte und Spekulationen, aber Synopsys hat keine Mitteilung vom BIS erhalten … Wir haben keinen Brief bekommen“, so Ghazi.
Störende Wirkung auf chinesische Halbleiterentwicklung
Die Einschränkung des Marktzugangs in China könnte erhebliche Auswirkungen auf die Einnahmen dieser Softwareunternehmen haben und gleichzeitig die chinesischen Entwicklungen im Bereich Halbleiterdesign empfindlich stören – denn diese sind stark auf fortschrittliche US-Technologie angewiesen.
Ein ehemaliger Beamter des Handelsministeriums beschrieb den chinesischen Markt als „den wahren Engpass“ und verriet, dass bereits unter der Trump-Regierung Diskussionen über Exportbeschränkungen für EDA-Software geführt wurden. Damals galten solche Maßnahmen jedoch noch als zu drastisch.
Das Weiße Haus hat auf Anfragen bislang keine Stellungnahme abgegeben.