Rheinmetall kooperiert mit finnischem Satellitenhersteller
Rheinmetall will nun auch Satelliten in der Bundesrepublik bauen. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern wolle zusammen mit dem finnischen Satellitenhersteller ICEYE ein Gemeinschaftsunternehmen zur Satellitenproduktion gründen. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet worden, heißt es vom Konzern.
Rheinmetall werde 60 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen halten, das im zweiten Quartal 2026 die Produktion aufnehmen könnte, berichtet Reuters dazu weiter. Der Bau von SAR-Satelliten solle unter anderem am Standort Neuss beginnen, den Rheinmetall bislang für seine zivile Sparte Power Systems nutzt. Diese produziert Teile für die kriselnde Autoindustrie.
Angesichts des rasanten Wachstums im Rüstungsbereich prüft Rheinmetall, Teile seiner zivilen Produktion auf die boomende Fertigung für das Militär umzustellen. Nun geht der Konzern einen Schritt in diese Richtung.
Mit der Gründung des neuen Joint Ventures stoße man weiter in die Domäne Weltraum vor, wird Rheinmetall-Chef Armin Papperger von Reuters zitiert. Man reagiere damit nicht nur auf den bei Streit- und Sicherheitskräften weltweit gestiegenen Bedarf an weltraumgestützter Aufklärungsfähigkeit, sondern trage auch zum Erhalt und Ausbau des Technologiestandorts Deutschland bei. Und weiter: Die Beschäftigten in Neuss erhielten nun, so wörtlich, eine zukunftsträchtige neue Perspektive.
Das finnische Unternehmen versorgt unter anderem bereits die Ukraine und das NATO-Hauptquartier in Brüssel mit Daten. Es betreibt knapp 50 sogenannte SAR-Satelliten, die unabhängig von Wetterbedingungen oder Tageszeit hochauflösende Bilder erzeugen können. Diese würden sogar kleinste Objekte auf der Erdoberfläche identifizierbar machen.
Rheinmetall arbeitet bereits mit den Finnen zusammen, die Düsseldorfer sind an der Flotte von Radar-Aufklärungssatelliten beteiligt. Auch bei der Versorgung der Ukraine mit Aufklärungsdaten durch die Satelliten ist Rheinmetall im Spiel.
