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Analysen |

Iran-Geschäft braucht beides - Hermes-Deckungen und Banken

Die Tür zum Iran hat sich weiter geöffnet – von einem echten Handelszugang in das Land sind die Maschinenbauer und viele andere Unternehmen in Deutschland aber noch weit entfernt.

Das Bundeswirtschaftsministerium will die Hermes-Deckungen für den Iran wieder aufnehmen – eine positive Entscheidung, wie der VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann betont. „Mit Begleichung der Altschulden hat die iranische Regierung das größte Hindernis für Hermes beseitigt“, sagt Brodtmann. Zugleich wies er auf einer Fachtagung in Berlin darauf hin, dass weitere Schritte erforderlich sind: „Abgesehen von einigen technischen Detailfragen sind unsere größte Sorge die fehlenden Bankverbindungen.“ Denn Unternehmen können die Hermes-Deckung de facto nicht nutzen, wenn die Banken die Geschäfte nicht begleiten. Und derzeit sind noch viel zu wenige Finanzinstitute im Zahlungsverkehr mit dem Iran aktiv. Dort, wo der Zahlungsverkehr bereits jetzt ermöglicht wird, entsteht wiederum ein neues Hindernis: eine zweifelhafte Praxis beim Thema Geldwäsche-Bekämpfung. Durch Compliance-Vorgaben wird das Irangeschäft abermals spürbar behindert. Exportfinanzierung generell unter Druck Die Exportfinanzierung ist für die Maschinen- und Anlagenbauerbauer generell ein drängendes Thema. Neben fairen Rahmenbedingungen durch die Politik kommt es maßgeblich auf die Exportfinanzierung der Finanzwirtschaft an. „Banken wollen jedoch nur noch ausgewählte Geschäfte mit Krediten begleiten“, erläutert Brodtmann. Viele Gründe der Banken seien theoretisch zwar nachvollziehbar. Gleichwohl frustriert die fehlende Exportfinanzierung für kleine Auftragswerte (ab 500.000 Euro bis 5 Millionen Euro) viele mittelständische Maschinenbauer, denn sie finden auf dem Markt keine alternativen Finanzierungslösungen. Hier müssen alle Beteiligten - Unternehmen, Banken und auch die Hermes-Verantwortlichen - neue Lösungen finden, um die Hermes-Deckung wieder in der Breite der Geschäfte nutzbar zu machen. So wünschen sich viele Unternehmen ein Modell der hermesgedeckten Exportfinanzierung, das deutlich schlanker ist als das jetzige. Damit könne die Komplexität der Lieferantenkredite reduziert und so der Forderungsverkauf erleichtert werden. Eine zentrale Forderung ist weiter, den abgesenkten Hermes-Selbstbehalt von 5 Prozent für Lieferantenkredite über die bisherige Gültigkeit hinaus weiter zu verlängern. „Wenn das politische Bekenntnis zum Mittelstand irgendwo eingelöst werden muss, dann bei Exportkreditgarantien und Investitionsgarantien des Bundes. Für den Mittelstand ist die Finanzierung ein zentraler Faktor, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können“, mahnt Brodtmann.

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-2
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