Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
© airbus
Elektronikproduktion |

Europas nächster Umweltwächter ist gestartet

Nach dem erfolgreichen Start von Sentinel-1A im April 2014 ist nun Sentinel-2A, der nächste Umweltsatellit des europäischen Copernicus-Programms, gestartet.

Die Sentinels (auf Deutsch "Wachposten") sind das Herzstück des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, mit dem die Europäische Union eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur für Erdbeobachtung und Geoinformations-Dienstleistungen schaffen will. Copernicus soll unter anderem Daten für Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft, Raumplanung, sowie für das Katastrophen-Management zur Verfügung stellen. Bis zum Jahr 2021 sollen insgesamt fünf verschiedene Sentinel-Missionen gestartet werden. Sentinel-2A, der zweite aus der Familie der Copernicus-Satelliten, trägt eine multispektrale Kamera, die Bilddaten vom sichtbaren bis hin zum kurzwelligen Infrarotbereich des Spektrums liefern kann. Aus einer Umlaufbahn in knapp 800 km Höhe wird jeder Punkt der Erde innerhalb von 5 Tagen mindestens einmal erfasst und abgebildet. Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten der Bilddaten für Umwelt und Sicherheit. So werden die Daten zukünftig für die Verfolgung von Naturkatastrophen und die Unterstützung von Rettungseinsätzen ebenso herangezogen werden können wie auch zur Städteplanung, zur Erfassung und Planung von Flächennutzung sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Im kommenden Jahr soll ein zweiter baugleicher Satellit ins All folgen. Für die Entwicklung und den Bau der beiden Sentinel-2 Satelliten ist Airbus Defence and Space in Friedrichshafen / Deutschland Hauptauftragnehmer in einem Industriekonsortium der grössten europäischen Aerospace-Unternehmen. Im Rahmen dieses Konsortiums ist auch RUAG Space massgeblich an dem Satelliten beteiligt. Von RUAG Space Österreich stammen die GPS-Navigationsempfänger, mit denen sich die Satelliten im All orientieren. Eine der Grundvoraussetzungen für die geforderte Präzision der Vermessungsaufgaben ist die Kenntnis der aktuellen Satellitenposition. Dafür nutzen die Satelliten die Signale des US-amerikanischen Satellitennavigationssystems GPS. Die von RUAG Space entwickelten innovativen, weltraumtauglichen GPS-Empfänger wurden vom Wiener Weltraumtechnik-Unternehmen speziell für die Erfordernisse einer hochgenauen Positionsbestimmung (Precise Orbit Determination, POD) massgeschneidert. Durch gleichzeitige Verarbeitung von Empfangssignalen auf zwei unterschiedlichen Frequenzen kann im Gegensatz zu den üblicherweise auf der Erde eingesetzten GPS-Empfängern, die nur eine Frequenz verarbeiten, höchstmögliche Positionsgenauigkeit erzielt werden. Das auf hoch integrierten Chips (ASICs) basierende Design ist dabei auf möglichst geringes Gewicht bei gleichzeitiger Einhaltung aller für den Weltraum notwendigen Zuverlässigkeitskriterien und Strahlungsfestigkeitsanforderungen ausgelegt. Neben dem GPS-Empfänger lieferte RUAG Space Austria die Thermalisolation für das innovative Laserkommunikations-Terminal. Von der schwedischen Schwesterfirma RUAG Space AB wurde der zentrale Steuerungscomputer des Satelliten geliefert. Die beiden Antennen für die Datenübertragung zur Satellitensteuerung sowie für den österreichischen GPS-Empfänger stammen ebenfalls aus Schweden. Und so hebte der Satellit heute früh, am 23. Juni 2015, 03:51:58 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit, an der Spitze einer Vega-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guyana aus ab:

Anzeige
Anzeige
Weitere Nachrichten
2024.04.15 11:45 V22.4.27-2
Anzeige
Anzeige