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© albert lozano dreamstime.com
Analysen |

Prokon-Anleger kündigen Millionen-Kapital

Trotz massiven Drucks auf seine 75.000 Anleger, kein Kapital abzuziehen und bestehende Kündigungen rückgängig zu machen, bleibt der Windanlagenfinanzierer Prokon weiterhin von Insolvenz bedroht.

Derzeit hätten Anleger Genussrechte in Höhe von 187,7 Millionen Euro gekündigt, teilte das Unternehmen am Dienstag auf seiner Homepage mit. Das Genussrechtskapital beträgt dem Unternehmen zufolge knapp 1,4 Milliarden Euro. In einem Schreiben an die Anleger hatte Prokon erklärt, eine Planinsolvenz lasse sich nur beim Erhalt von mindestens 95 Prozent des Genussrechtskapitals verhindern. Fünf Prozent von 1,4 Milliarden Euro wären 70 Millionen Euro, die zurzeit gekündigten 188 Millionen Euro machen gut 13 Prozent des Genussrechtskapitals aus. Prokon bittet die Anleger, sich bis zum 20. Januar zu erklären. Bei Prokon stehen neben dem Geld der Anleger rund 1300 Arbeitsplätze auf dem Spiel, davon knapp 500 in der Zentrale in Itzehoe, Kreis Steinburg. Die Lübecker Staatsanwaltschaft geht mehreren in den vergangenen Monaten eingegangenen Strafanzeigen gegen das Unternehmen nach. Die Prüfung, ob ein Anfangsverdacht wegen Betruges und weiterer Wirtschaftsdelikte bestehe oder nicht, werde mindestens noch einige Wochen dauern, sagte Oberstaatsanwältin Wenke Haker-Alm am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Sollte es diesen Verdacht geben, würden Ermittlungen aufgenommen. Verbraucherschützer haben wiederholt das Geschäftsmodell von Prokon infrage gestellt und mangelnde Transparenz beklagt. Für Genussrechte wurden bis zu acht Prozent Zinsen versprochen. Mit dem kurzfristig kündbaren Kapital hat Prokon langfristige Investitionen wie Windkraftanlagen finanziert. Wie in den vergangenen Tagen war in der Unternehmenszentrale auch am Dienstag telefonisch zunächst kein Durchkommen für eine Stellungnahme.

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2024.04.26 09:38 V22.4.33-2
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