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Analysen |
Exporte der Elektroindustrie mit zwei Geschwindigkeiten
Nicht zuletzt bedingt durch zwei Arbeitstage weniger hat sich der Außenhandel der deutschen Elektroindustrie im März dieses Jahres nur schwach entwickelt.
Mit 13,0 Mrd. Euro lagen die Branchenausfuhren insgesamt fünf Prozent niedriger als vor einem Jahr. Im gesamten ersten Quartal 2013 gingen sie um drei Prozent gegenüber Vorjahr auf 38,5 Mrd. Euro zurück. „Auf Jahressicht betrachtet war dies der zweite Rückgang in Folge.“ sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.
„Bereits im vierten Quartal 2012 hatten die Elektroexporte ihren Vorjahresstand um zweieinhalb Prozent verfehlt.“ Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland sind im März dieses Jahres um acht Prozent gegenüber Vorjahr auf 10,4 Mrd. Euro gesunken. Im ersten Jahresviertel nahmen sie um vier Prozent auf 32,9 Mrd. Euro ab.
„Es bleibt bislang bei der asymmetrischen Entwicklung des Exportgeschäfts: Rückgängen in der Eurozone stehen Zuwächse im überwiegenden Rest der Welt gegenüber“, so Dr. Gontermann. So gingen die Elektroausfuhren in die Eurozone im ersten Quartal dieses Jahres um neun Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,7 Mrd. Euro zurück. In die gesamte Region Amerika nahmen sie moderat um ein Prozent auf 4,6 Mrd. Euro zu. Während die Exporte in die USA hier ebenfalls um ein Prozent auf 3,2 Mrd. Euro stiegen, blieben die Ausfuhren nach Lateinamerika mit 1,1 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Die Elektroexporte nach Südostasien legten um vier Prozent auf 6,3 Mrd. Euro zu.
„Die kräftigsten Impulse kommen mittlerweile wieder aus China“, sagte Dr. Gontermann. Von Januar bis März 2013 erhöhten sich die Branchenausfuhren dorthin um neun Prozent gegenüber Vorjahr auf 2,9 Mrd. Euro. Auch nach Südkorea (+23%), in die Philippinen (+19%) und nach Thailand (+14%) konnte deutlich mehr exportiert werden.
Innerhalb der Eurozone gingen die Elektroexporte nach Frankreich und Spanien im ersten Quartal dieses Jahres um je neun Prozent gegenüber Vorjahr zurück, nach Italien sogar um 17 Prozent. Die Ausfuhren nach Osteuropa blieben auf Vorjahresniveau.
Die deutsche Elektroindustrie ist wie kaum ein anderer heimischer Industriezweig in die globale Wirtschaft eingebunden. Der Offenheitsgrad der Branche ‒ gemessen als Verhältnis des Mittels aus Exporten und Importen zur Bruttoproduktion ‒ hat 2012 mit 1,05 den höchsten Wert überhaupt erreicht.
Er liegt weit über dem entsprechenden Wert für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland insgesamt von 0,62. Deutschland gehört in der Elektroindustrie mit einem Ausfuhrvolumen von 160,1 Mrd. Euro im vergangenen Jahr also nicht nur zu den fünf größten Exportländern weltweit, sondern trägt mit seinen 138,6 Mrd. Euro hohen Elektro-Importen auch maßgeblich zum Wirtschaftswachstum in den Partnerländern bei. Seit 2000 ist der Offenheitsgrad sowohl der deutschen Elektroindustrie als auch des Verarbeitenden Gewerbes insgesamt um ein Fünftel gestiegen.