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© dimitry romanchuck dreamstime.com
Elektronikproduktion |

Anti-Dumping: Europäische Installateure gespalten

Die EU prüft die Einführung von Ausgleichszöllen auf chinesische Module und reagiert damit auf einen Antrag europäischer Hersteller.

Die aktuellen Diskussionen um den Schutz der europäischen Photovoltaikmärkte durch die Einführung von Ausgleichszöllen auf chinesische Solarmodule und -zellen spalten die Industrie. Anfang November kündigt auch die Europäische Kommission die Einleitung eines Verfahrens an, das die Rechtmäßigkeit staatlicher Subventionen in China prüfen soll. Möglich ist die Einführung sogenannter „Anti-Dumping-Zölle“ auf aus China importierte Solarzellen und die daraus hergestellten Module. Damit reagiert die Kommission auf einen schon im September eingereichten Antrag des Industriezusammenschlusses „EU ProSun“, eine Initiative von mehr als 20 europäischen Solarherstellern. Die Kommission prüft demnach, ob die chinesischen Hersteller tatsächlich unlautere staatliche Subventionen erhalten haben. Innerhalb von neun Monaten könnte die EU dann entsprechende Abwehrmaßnahmen, etwa in Form von Ausgleichzöllen nach US-amerikanischem Vorbild beschließen. „Anti-Dumping-Zölle“ spalten: Nur 44 % der europäischen Installateure sind dafür. Doch nicht nur die Hersteller sind tief gespalten, auch die Installateure sind sich uneins in diesem Handelsstreit. Das ergibt eine aktuelle Befragung des Bonner Markt- und Meinungsforschers EuPD Research unter Installateuren aus den vier wichtigsten europäischen Solar-Märkten Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich. Der „European PV InstallerMonitor 2012/2013“ gilt seit Jahren als beispiellose Bestandsaufnahme der Stimmungslage unter spezialisierten PV-Installateuren. Von den insgesamt 875 befragten Installateuren waren mehr als 80 Prozent über den Untersuchungsantrag der europäischen Hersteller und über das von der Kommission eingeleitete Subventionsverfahren informiert. 44 Prozent der Befragten gaben an, dass sie Ausgleichszölle auf chinesische PV-Module – bezogen auf ihre eigene unternehmerische Tätigkeit – befürworten. Mit rund 42 Prozent sprach sich eine ebenso große Zahl gegen diese Eingriffe aus. Interessant sind dabei die qualitativen, offenen Statements der Befragten, die anonym erhoben wurden. Markus Lohr, EuPD Research Chefanalyst, erläutert dazu: „Während Befürworter der Schutzzölle eher moralisch und normativ argumentieren, überwiegen bei den Gegnern häufig wirtschaftliche Argumente.“ Typische Argumente der Befürworter seien demnach „soziale Arbeitsbedingungen“ und „die Einhaltung von Mindestlöhnen“. Das Hauptargument gegen einen Zollaufschlag formuliert ein Befragter so: „Das erhöht den Anlagenpreis insgesamt und senkt die Rentabilität für den Kunden; dadurch verkaufe ich einfach weniger Anlagen.“

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2024.04.15 11:45 V22.4.27-2
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