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© augusto cabral / dreamstime.com
Elektronikproduktion |

Japan vor einem Jahr

Freitag, 11. März 2011 veränderte das Leben in Japan. Ein Erdbeben und ein darauf folgender Tsunami zerstören weite Teile des Landes.

Am 11. März 2011, erwachten die Menschen in Europa zu Nachrichten über ein schweres Erdbeben in Japan. Mit jeder Stunde folgen neue Informationen die das ganze Ausmaß dieser Katastrophe aufzeigen: unglaubliche Stärke 9 auf der Richterskala und ein gewaltiger Tsunami zerstören das Land. Zehntausende Menschen leben in der am stärksten betroffenen Region. Eine 11m hohe Tsunami-Welle überrollt das Land. Die Verwüstung ist groß 11. März 2011 - ein Tag wie jeder andere auch. Eine lebendiges Japan bereitet sich auf das Wochenende vor. Doch um 14.46 Uhr Ortszeit ändert sich alles. Das Erdbeben vor der Ostküste Japans ist so stark, dass sich der Tag - aufgrund der Verschiebung der Erdachse - tatsächlich etwas verlängert (obwohl es nicht wirklich zu bemerken ist). Das Erdbeben wird auf der Richterskala einen Wert von 8,9 erreichen und ist damit 8'000-mal stärker als das Erdbeben in Christchurch, Neuseeland (im Februar 2011). Etwa eine Stunde nach dem Beben erreicht eine riesige Flutwelle - ein Tsunami - die Ostküste des Landes. Züge werden von den Schienen gewaschen, Boote werden versenkt oder enden in (neu entstandenen) Whirlpools. Weite Teile des Landes werden überflutet und verwüstet. Ganze Städte werden vom Wasser eingeschlossen, Fischerboote treiben durch die Strassen Straßen, Autos durcheinander gewirbelt. Häuser stürzen ein und brennen aus. Ein Ereignis bleibt jedoch vielen im Gedächtnis: die Katastrophe im - mittlerweile berüchtigten - Atomkraftwerk Fukushima. Nachdem man die Probleme erst herunterspielt. muss man später das ganze Ausmaß der Katastrophe öffentlich legen: Level 7 und damit auf einer Stufe mit Tschernobyl. Städte, Unternehmen, Existenzen werden aufgegeben, als sich herausstellt, dass die Radioaktivität nicht eingedämmt werden kann. Erst am 16. Dezember, wird die Anlage als stabil eingestuft . Es wird Jahrzehnte dauern, bis die Umgebung dekontaminiert ist. Ein Jahr ist vergangen: 15'854 Tote wurden gemeldet; 3'000 Menschen werden noch vermisst. (Zahlen gemäß japanischer Botschaft; Stand: März 2012). Japan wird wieder aufgebaut - ein Ende des Wiederaufbaus ist jedoch noch lange nicht in Sicht. Für 2012 wird eine Wachstumsrate von 2,0% erwartet, im Vergleich zu den negativen -0,9% für 2011. Die Kosten für den Wiederaufbau sind jedoch enorm. 213 Milliarden Euro sind über die nächsten 10 Jahre erforderlich. Auswirkungen auf die Elektronik-Fertigung Japan ist ein Industrieland, auf den ein wesentlicher Teil der Elektronik-Fertigung fällt. Zahlen für 2011 liegen noch nicht vor, aber diese werden die Auswirkungen der Katastrophe deutlich zeigen. Lassen Sie uns also die Zahlen für 2010 anschauen. (Evertiqs Update Page ist hier zu finden. / Englisch.) - 2010 entfielen rund 13,9% des weltweiten Umsatz mit elektronischen Geräten auf Japan, heißt es in einer vorläufigen Schätzung des Marktforschers IHS iSuppli. - Auf Japan entfielen zudem 16,5% des Umsatzes bei Unterhaltungselektronik und 10,2% im Bereich Data Processing. - Auf japanische Zulieferer entfielen mehr als ein Fünftel der weltweiten Halbleiter-Produktion. Unternehmen mit Hauptsitz in Japan verbuchten USD 63,3 Mrd. an Einnahmen im Bereich Mikrochip (20,8%). Obwohl nicht alle Produktionsstätten in Japan liegen, kommt jedoch ein großer Prozentsatz aus japanischen Fabriken. - Die beiden großen DRAM Fertigungsanlagen in Japan - werden von Micron und Elpida betrieben - wurden nicht direkt in Mitleidenschaft gezogen. - Auf japanische Unternehmen entfallen 35% der weltweiten NAND-Flash Produktion (Revenue). Hier ist vor Allem Toshiba zu nennen. Unternehmen mit japanischem Hauptsitz lagen bei der Halbleiter-Produktion im letzten Jahr auf Platz 3 (Regionen). - 2010 entfielen auf Japan rund 6,2% der weltweiten Produktion von großformatigen LCD-Panels (Diagonale: 10'' und größer). Bei der Produktion von LCD TV-Panels lag der Anteil Japans bei 14%. Das Land hat viele Higher-Generation-Fabs, darunter auch die weltweit einzige LCD 10. Generation Fab (Sharp). IHS iSuppli erklärte, dass diese Produktionsanlage nicht direkt vom Erdbeben betroffen war. Nur eine große LCD Produktionsanlage befindet sich im Randgebiet der betroffenen Region. Weitaus größer könnten die Auswirkungen auf die Produktion von Komponenten für die LCD Panel Fertigung sein.

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