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Chip-Industrie: 2009 war ein "Annus horribilis"

Die Halbleiterindustrie wird einen Umsatzrückgang – zum 6. Mal in den letzten 25 Jahren – verbuchen müssen. Der weltweite Umsatz belief sich 2009 auf etwa $226 Milliarden; ein Rückgang von 11,4% gegenüber 2008, berichtet der Marktforscher Gartner.

"Der Umsatz fiel im 1Q/2009 rapide; eine Fortsetzung der Entwicklung, die sich bereits im Q4/2008 angekündigt hatte", erklärte Stephan Ohr-, Research Director (Semiconductor) beim Marktforscher Gartner. "Ein kleiner Aufwärtstrend im 1Q/2009 hat den folgenden Quartalen jedoch zu einem Wachstum (Q-o-Q) verhelfen können." Trotzdem wird 2009 als eines der schwierigsten Jahre – seit dem Platzen der Dotcom-Blase in 2001 – für die Halbleiterindustrie in die Geschichte eingehen. Es wird auch das zweite Jahr in Folge sein, in dem die Chip-Branche Rückgänge vermelden musste. (Die weltweite Chip-Industrie musste 2008 einen Rückgang von 4,4% hinnehmen – eine Folge der einsetzenden weltweiten Rezession im 4Q). "Während der Markt aus einer weltweiten Rezession findet, müssen die Chip-Hersteller in diesem Jahr das Kaufverhalten der Endverbraucher studieren, um eventuelle Nachfrageeinbrüche zu erkennen (oder eine Nachfrage, welche die Kapazitäten übersteigen)," erklärte Stephan Ohr. "Sowohl Rezession als auch Aufschwung wirkten sich auf die einzelnen Chip-Hersteller unterschiedlich aus. Der Bereich PC erholte sich am Schnellsten und war der erste Bereich, der von Aufschwung profitieren konnte. Später folgen dann die Bereiche Mobile Phone und Automobile – was die Verbraucherstimmung in den einzelnen Segmenten widerspiegelt. Der Bereich Enterprise war von den Auswirkungen der Rezession am Meisten betroffen und erholt sich nur sehr langsam. Einige Halbleiterhersteller waren von der Rezession besonders hart getroffen; japanische Unternehmen z.B. waren nicht nur von der weltweiten Rezession betroffen (welche die Zahl der Aufträge drastisch drosselte) sondern auch durch einen äußerst starken Yen (machte die japanischen Produkte – gegenüber den europäischen und amerikanischen – teuerer). Intel konnte seine Position als Nummer 1 zum 18. Mal in Folge behaupten – trotz Umsatzrückgang – und konnte seinen eigenen Marktanteil sogar auf 14,2% ausbauen (2009). Nur drei der Top10 Unternehmen konnten im letzten Jahr einen Umsatzzuwachs verbuchen – Samsung, Hynix und Qualcomm. Im Bereich Top11 – Top25 wuchs nur das in Taiwan ansässige Unternehmen MediaTek. MediaTek ist auch das einzige Unternehmen in der Top25 welches einen zweistelligen Zuwachs (21,4%) vermelden konnte. Vier der restlichen Top10 Unternehmen mussten sogar einen zweistelligen Umsatzrückgang hinnehmen (AMD, STMicroelectronics, Renesas, Infineon). Infineons steiler Rückgang von 46,5% war eine Folge der Insolvenz von Qimonda und dem Verkauf der Geschäftseinheit Wireline Communications. Zieht man die Einnahmen aus dem Wireline-Bereich hinzu und vergleicht 2008 mit 2009 (Vergleichszahlen), dann betrug Infineons Umsatzrückgang ‚nur’ 27,2%. Das Segment Memory verdient jedoch etwas mehr Aufmerksamkeit; Vieles, was 2009 hier geschehen ist, scheint in krassem Widerspruch zu allen anderen Segmenten zu stehen. Nachdem der Bereich bereits 2007 und 2008 Umsatzrückgänge verzeichnete, war eine Erholung durchaus möglich. Man hatte in den Vorjahren die Investitionen drastisch zurückgefahren und die resultierende Beschaffungsknappheit erhöhte die Preise. Bei NAND-Flash machte sich zu Beginn des Jahres 2009 eine Unterversorgung bemerkbar, DRAM folgte dann im 2Q/2009 – was die Preise in die Höhe schießen ließ. Durch die Insolvenz von Qimonda – und kurz darauf der Kollaps einiger schwächerer Marktteilnehmer in Taiwan – konnten die restlichen DRAM-Hersteller sich weitere Marktanteile sichern (und Umsatzzuwachs). Insgesamt musste der Bereich Memory jedoch im letzten Jahr einen Umsatzrückgang vermelden – welcher jedoch deutlich schwächer als bei allen anderen Segmenten der Chip-Branche ausfiel.

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