Varta macht nächsten Schritt zur Sanierung
Der angeschlagene Batteriehersteller Varta ist seiner Sanierung einen Schritt näher gekommen. Die Mehrheit der Eigentümergruppen hat dem Restrukturierungsplan beim Erörterungs- und Abstimmungstermin offiziell zugestimmt. Das hat Varta mitgeteilt.
Lediglich die Gruppe der Streubesitz-Aktionäre habe gegen den Plan gestimmt, berichtet Reuters. Das Unternehmen rechne noch in diesem Jahr damit, dass das zuständige Amtsgericht dem Plan zustimmt und dieser umgesetzt werden kann. Der Gerichtstermin ist nach Angaben eines Sprechers für den 3. Dezember angesetzt.
Der in die Krise geratene Batteriehersteller hatte in monatelangen Verhandlungen mit Gläubigern und möglichen Geldgebern einen Sanierungsplan festgezurrt, der das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) nutzt. Das soll Firmen, die operativ eigentlich lebensfähig sind, den Gang zum Insolvenzrichter ersparen. Wenn 75 Prozent der Gläubiger einer Lösung zustimmen, können die anderen das nicht mehr blockieren.
Nach dem Sanierungsplan verzichten die Gläubiger auf mehr als die Hälfte ihrer Kredite und Schuldscheindarlehen. Der Sportwagenbauer Porsche und der Varta-Großaktionär Michael Tojner geben zusammen 60 Millionen Euro frisches Kapital und werden damit zu alleinigen Eigentümern von Varta. Die Kleinaktionäre gehen leer aus. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hat deswegen Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht gegen diesen Plan eingelegt (Evertiq berichtete).