Schaeffler setzt strikten Sparkurs um
Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler streicht angesichts einer Schwäche im Industriegeschäft und der Flaute bei Elektroautos mehrere Tausend Arbeitsplätze in Europa. Insgesamt fallen 4.700 Stellen weg, berichtet Reuters und bezieht sich dabei auf Angaben des Unternehmens.
1.000 Arbeitsplätze sollten gleichzeitig anderswo entstehen. Allein in Deutschland seien etwa 2.800 Stellen betroffen. Details kündigte Schaeffler bis Jahresende an. Das Unternehmen verspricht sich von dem Umbau Einsparungen von jährlich etwa 290 Millionen Euro bis 2029.
Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld sagte, mit den Maßnahmen solle das Lager- und Industriegeschäft auf Kurs gebracht werden. Das Programm sei in der aktuellen Umfeldlage notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler Gruppe langfristig zu sichern, heißt es weiter. Er verwies auf einen ungewissen Ausblick. Er glaube nicht, dass 2025 besser werde als 2024, so Rosenfeld weiter. Die Unsicherheiten seien da und würden das Unternehmen begleiten.
Bei der IG Metall stieß Rosenfeld mit seinem Sparplan auf Kritik. Der bayerische IG-Metall-Bezirksleiter Horst Ott verwies auf die Zukunftsvereinbarung, in der der Erhalt der deutschen Standorte und die Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen einen besonderen Stellenwert hätten.
Im dritten Quartal gingen die Erlöse des gesamten Unternehmens währungsbereinigt um 1,1 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro zurück, der Betriebsgewinn vor Sondereffekten sank um 44,9 Prozent auf 187 Millionen Euro. Zuwächse konnte lediglich das Geschäft mit Ersatzteilen verbuchen, während es in den beiden anderen Sparten schlechter lief.