Wolfspeeds Chipfabrik im Saarland steht vor dem Aus
Die geplante Chipfabrik im Saarland steht Medienberichten zufolge vor dem Aus. Die "FAZ" berichtet unter Berufung auf Unternehmenskreise, der US-Konzern Wolfspeed verschiebe den Plan auf unbestimmte Zeit. Offiziell bestätigen wolle der Konzern seinen Rückzug im November bei der Bekanntgabe der aktuellen Geschäftszahlen, heißt es in dem Artikel.
Grund sei der stockende Hochlauf der Elektromobilität, berichtet AFP weiter. Die Halbleiter aus der geplanten Fabrik waren vor allem für Elektroautos gedacht. Der US-Chiphersteller Wolfspeed und der Autozulieferer ZF aus Friedrichshafen hatten die Chipfabrik im saarländischen Ensdorf im Februar 2023 vorgestellt. Das Werk sollte die weltweit größte und modernste Fabrik für Halbleiter aus Siliziumkarbid werden, hatte damals Wolfspeed-Chef Gregg Lowe gesagt. Diese Chips werden vor allem in Wechselrichtern von E-Autos eingebaut.
Wolfspeed wollte rund 2,7 Milliarden Euro investieren, ZF 170 Millionen Euro. Wolfspeed und ZF sollten staatliche Förderung für die Ansiedlung erhalten, laut "FAZ" wollte der Bund 360 Millionen Euro beisteuern, das Land 155 Millionen Euro. Geplant war neben der Chipfabrik mit rund 1.000 Beschäftigten auch ein Entwicklungszentrum im Großraum Nürnberg. In Ensdorf war erst im Sommer das stillgelegte Kohlekraftwerk gesprengt worden. Auf dem Gelände sollte ab 2025 die Fabrik entstehen.