Grüne verweigern Lilium finanzielle Unterstützung
Der Elektroflugzeug-Pionier Lilium soll keine staatliche Unterstützung bekommen. Eine Kredit-Bürgschaft über 50 Millionen Euro vom Bund ist in der Ampel-Koalition am Widerstand der Grünen gescheitert. Damit ist auch eine bayerische Hilfszusage hinfällig, berichtet dpa.
Welche Folgen das für das Münchner Unternehmen mit 1.100 Mitarbeitenden und für den Hightech-Standort hat, ist völlig offen. Das Start-up-Unternehmen hat ein vollelektrisches, senkrecht startendes und landendes Flugtaxi entwickelt. Der bemannte Erstflug soll Anfang 2025 stattfinden, die ersten Maschinen sollen 2026 an Kunden ausgeliefert werden. Allerdings verschlingt das Projekt hohe Summen. Allein im ersten Halbjahr 2024 sind nach dpa-Angaben fast 200 Millionen Euro ausgegeben worden. Kunden und Investoren haben in das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro investiert.
Das bayerische Kabinett will eine Kredit-Bürgschaft über 50 Millionen Euro gewähren, wenn sich der Bund in gleicher Weise beteiligt. Man hätte den eigenen Beitrag erbracht, sagte Ministerpräsident Markus Söder. Die Grünen hätten Lilium aber die Unterstützung verweigert, obwohl es mit dem Bundeskanzleramt anders besprochen gewesen sei.
Aus Kreisen der Grünen-Fraktion in Berlin heißt es, aufgrund vieler interner und externer fachlicher Einschätzungen und einer schwierigen Haushaltslage habe man Zweifel, dass der Bund hier ins Risiko gehen solle.
Lilium beschäftigt rund 500 Luftfahrtingenieure und hat für seine elektrischen Flugtaxis bereits Kunden mit über 700 Fest- und Vorbestellungen in den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und vielen anderen Ländern. Ein Unternehmenssprecher von Lilium sagte, Frankreich habe erhebliche Förderung in Aussicht gestellt, wenn ein zweite Standort in Südwestfrankreich eröffnet würde.