Woher stammen die Sprengstoff-Pager der Hisbollah?
Die mit Sprengstoff präparierten Pager der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon sind nach Angaben des taiwanischen Unternehmens Gold Apollo von seinem ungarischen Partner hergestellt worden. Gold Apollo habe eine "langfristige Partnerschaft" mit der in Budapest ansässigen BAC Consulting KFT aufgebaut, um seine Marke zu verwenden, hat Gold Apollo gegenüber AFP erklärt.
Das in den Medienberichten erwähnte Modell werde "von BAC hergestellt und verkauft“. Bei der gleichzeitigen Massenexplosion Hunderter Pager in Hisbollah-Hochburgen im Libanon sind nach letzten Angaben mindestens 12 Menschen getötet und weitere 2.800 verletzt worden. Die Hisbollah machte Israel für den mutmaßlichen Angriff verantwortlich.
Gold Apollo hatte zuvor einen Bericht der "New York Times" dementiert, wonach die Pager bei Gold Apollo bestellt worden seien und bereits vor ihrer Ankunft im Libanon Sprengstoff enthalten hätten. Die Pager seien von Israel manipuliert worden, bevor sie im Libanon ankamen, erklärte die Zeitung unter Berufung auf anonyme US- und "andere" Beamte. Der "New York Times" zufolge wurden etwa 3.000 Pager bei Gold Apollo bestellt, hauptsächlich das Modell AR924. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme, dass das Modell AR924 von BAC hergestellt und verkauft werde. Man erteile lediglich die Genehmigung für das Markenzeichen und sei weder am Design noch an der Herstellung dieses Produkts beteiligt, heißt es in der Erklärung weiter.
Der Chef von Gold Apollo, Hsu Ching Kuang, sagte zudem vor Journalisten in Taipeh, die Pager seien "zu 100 Prozent" nicht in Taiwan hergestellt worden. Sie stammten auch nicht von seinem Unternehmen.
Das taiwanische Wirtschaftsministerium erklärte seinerseits, dass die in Taiwan hergestellten Pager von Gold Apollo nur eine "Empfangsfunktion" hätten. Die Kapazität der eingebauten Batterie entspreche ungefähr der einer gewöhnlichen AA-Batterie, die nicht explodieren und Tod oder Verletzungen verursachen könne.
Analysten zufolge hat Israel die Geräte vor der Auslieferung präpariert, so dass sie zu einem bestimmten Zeitpunkt explodieren konnten. Die Hisbollah verwendet aus Sicherheitsgründen Pager für die interne Kommunikation.
Gestern Nachmittag wurde gemeldet, dass es weitere Explosionen im Libanon gegeben habe. Dieses Mal habe es sich aber nicht um Pager, sondern um Funkgeräte gehandelt. Mindestens 20 Menschen wurden hier getötet,