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Markt |

Bauelementedistribution meldet alarmierende Zahlen

Umsatz- und Lagerbestandsrekorde der vergangenen Jahre schlagen sich derzeit „umgekehrt“ in den Büchern der deutschen Bauelementedistribution nieder. Nach minus 28 Prozent im ersten Quartal 2024 ging der Umsatz der im FBDi meldenden Mitglieder im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 38 Prozent auf knapp 890 Millionen Euro zurück, die niedrigste Wert seit Mitte 2021.

Auch der Auftragseingang enttäuschte: Mit 628 Millionen Euro (-28 Prozent) blieben die Neubestellungen am unteren Ende der Erwartungen. Eine Trendwende ist damit nicht in Sicht, auch wenn die Book-to-Bill-Rate aufgrund der schlechten Umsätze leicht stieg, auf 0,71.

 Vor allem die Halbleiter bleiben kritisch. Die Halbleiter-Umsätze sanken um rekordverdächtige 44 Prozent auf 565 Millionen Euro, der Auftragseingang erreichte 365 Millionen Euro, das sind -27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, aber immerhin ein leichter sequentieller Anstieg gegenüber Q1/24 um 6 Prozent. 

Bei den passiven Komponenten lief es minimal besser, der Umsatzrückgang in Q2 betrage „nur“ 31 Prozent auf 125 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Mit -19 Prozent auf 130 Millionen Euro schnitt die Elektromechanik vergleichsweise gut ab. Die Auftragslage in beiden Segmenten war geringfügig besser, zeigte aber keine Stabilisierungseffekte. Andere Bauelemente wie Sensoren, Displays, Stromversorgungen und Baugruppen reihten sich in den allgemeinen Trend ein. Die Umsatzverteilung der verschiedenen Bauelementetechnologien untereinander verschob sich zu Lasten der Halbleiter, die nur noch 63 Prozent vom gesamten Kuchen ausmachen.

„2024 gestaltet sich erwartungsgemäß schwierig. Die Auftragslage bleibt niedrig und zeigt wenig Wachstumsimpulse. Unser positiver Eindruck vom Frühjahr hat sich leicht verflüchtigt. Die Sichtbarkeit in der Supply Chain hin zum Endkunden ist so schlecht wie lange nicht. Und im Vergleich zu anderen Ländern scheint Deutschland nicht nur ein Problem mit dem Lagerbestand zu haben“, sagt FBDi-Vorstandsvorsitzender Georg Steinberger.

Deutschland hänge sehr stark an der Automobil- und der Industrieelektronik, wobei auch die Industrieelektronik vom Wohl und Wehe der Automobilproduktion in Deutschland abhänge.

„Wir schätzen eine Gesamtabhängigkeit des Marktes vom Automobil in der Größenordnung von 50 Prozent. Und genau dort läuft zurzeit einiges schief, sei es die verkorkste E-Mobilitätsstrategie oder die Exportschwäche mit fossilen Fahrzeugen. Kombiniert mit der Verunsicherung der Endkunden durch die politische und ökonomische Lage lässt sich hier kurzfristig nicht viel Gutes erwarten. Dabei liegen Pläne für die digitale und energetische Transformation, die unseren Markt entscheidend voranbringen könnten, längst auf dem Tisch“, so Georg Steinberger.

Der FBDi habe sich vorgenommen, verstärkt Entwicklungen deutscher Ideenschmieden und Universitäten zu promoten, die massenmarkttauglich sein könnten, heißt es abschließend von Verbandsseite.


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