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Markt |

Deutschland ist das europäische Patent-Zentrum

Das Europäische Patentamt (EPA) schreibt in einem aktuellen Bericht, dass Innovationen in den Bereichen digitale Technologien und saubere Energie die Nachfrage nach Patenten in Europa im Jahr 2023 angekurbelt haben und Unternehmen und Erfinder eine Rekordzahl von Patentanmeldungen einreichten.

Die jüngsten Zahlen zeigen demnach, dass Unternehmen und Erfinder im Jahr 2023 insgesamt fast 200.000 Anmeldungen beim Europäischen Patentamt einreichten, was nicht nur einen Anstieg um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet, sondern auch einen neuen Rekord. Dieses Ergebnis folgt nach Angaben des EPA auf einen Anstieg um 2,6 Prozent im Jahr 2022 und einen Anstieg um 4,7 Prozent im Jahr 2021.

„Unser jüngster Patentindex zeigt, dass die Innovationstätigkeit im Jahr 2023 weltweit ungebrochen ist", so EPA-Präsident António Campinos.

Das EPA wurde demnach mit der Prüfung von mehr Anmeldungen als je zuvor betraut, was sowohl die Attraktivität des europäischen Technologiemarktes als auch die hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen unterstreiche, heißt es in seinem Statement weiter. Die kleinen und mittleren Unternehmen in Europa machten immer mehr Gebrauch von Patenten, wobei der Anteil der Anmeldungen von KMU (kleine und mittlere Unternehmen) im vergangenen Jahr den bisher höchsten Stand erreichte. Diese Unternehmen könnten nun auch vom neuen Einheitspatent profitieren, das die Rahmenbedingungen für Innovationen in Europa erheblich verbessert und Innovatoren eine einfachere und kostengünstigere Möglichkeit bietet, ihre Erfindungen zu schützen und sie auf den großen EU-Markt zu bringen.

Aus den Daten des EPA geht hervor, dass die digitale Kommunikation (einschließlich Technologien im Zusammenhang mit Mobilfunknetzen), die Medizintechnik und die Computertechnologie im vergangenen Jahr bei den Patentanmeldungen führend waren. Der größte Zuwachs wurde jedoch für elektrische Maschinen und Geräte verzeichnet. Im Bereich Energie, der Erfindungen im Zusammenhang mit sauberen Energietechnologien, einschließlich Batterien, umfasst, wurde ein Sprung von 12,2 Prozent gegenüber 2022 verzeichnet (+28 Prozent). Ein Wachstum von fast 6 Prozent (5,9 Prozent) war bei den Patentanmeldungen im Bereich Biotechnologie zu verzeichnen.

Wer reicht Patentanmeldungen in Europa ein?

Im Jahr 2023 wurden die meisten Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt von Vertretern der Vereinigten Staaten eingereicht (48.155). Deutschland liegt mit 24.966 Anmeldungen an zweiter Stelle und ist damit der europäische Marktführer mit einer starken globalen Präsenz. Japan rundet das Podium mit 21.520 Anmeldungen ab. Knapp dahinter liegt China mit 20.735 beim EPA eingereichten Patentanmeldungen.

Dieses Ergebnis zeige deutlich, dass, obwohl es sich um eine europäische Institution handelt, nicht die Europäer die Nase vorn haben, wenn es um Innovation in Europa geht. Dies wird auch durch den fünften Platz bestätigt, den Südkorea mit einem Ergebnis belegt, das mit 12.575 Patentanmeldungen bereits von der Spitze abweicht.

Das zweitgrößte europäische Land bei der Zahl der Anmeldungen ist Frankreich. Mit einem Umfang von 10.814 Anmeldungen konnte es jedoch nur den sechsten Platz belegen. Es folgten die Schweiz (9.410), die Niederlande (7.033) und das Vereinigte Königreich (5.918). Die Top Ten wurden von Schweden mit 5.139 Patentanmeldungen geschlossen. Das Schlusslicht der DACH-Region, Österreich (2.355), liegt auf Platz 14, zwischen Belgien (2.547) und Finnland (2.336).

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Gesamtzahl der Patentanmeldungen aus den 39 Mitgliedstaaten des EPA im Jahr 2023 um 1,8 Prozent (85.748 Anmeldungen) gestiegen ist. Gleichzeitig betont das Amt, dass rund 43 Prozent aller Anmeldungen von Unternehmen und Erfindern aus den Mitgliedsstaaten und 57 Prozent von außerhalb Europas stammen.

Die Zahl der Patentanmeldungen aus den 39 Mitgliedsstaaten des EPA ist im Jahr 2023 erneut gestiegen (85.748 Anmeldungen, +1,8 Prozent). Europäische Unternehmen verzeichneten ein überdurchschnittliches Wachstum in den Bereichen digitale Kommunikation (+10,7 Prozent), Biotechnologie (+6,4 Prozent), Computertechnologie (+4,2 Prozent) und Messtechnik (+4,0 Prozent), schreibt das EPA in einem Bericht.

Wer steht an der Spitze der Antragsteller?

Aus dem EPA-Bericht geht auch hervor, dass der führende Anmelder am Institut erneut Huawei war. Knapp hinter dem chinesischen Unternehmen folgten Samsung, LG, Qualcomm und Ericsson. Unter den zehn größten Unternehmen sind nur vier aus Europa, zwei weitere aus Südkorea, zwei aus den USA und je eines aus China und Japan.

2023 wurden 23 Prozent der Patentanmeldungen beim EPA aus Europa von einem Einzelerfinder oder einem kleinen oder mittleren Unternehmen (mit weniger als 250 Beschäftigten) eingereicht. Weitere 8 Prozent stammten von Universitäten und öffentlichen Forschungseinrichtungen. Als Teil seiner laufenden Unterstützung für kleinere Einrichtungen hat das EPA neue Gebührensenkungen seit dem 1. April 2024 für Kleinstunternehmen, Einzelpersonen, gemeinnützige Organisationen, Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen eingeführt, schreibt das EPA.

Viele Erfinder, Innovatoren und Vertreter der Elektronikindustrie werden am 20. Juni 2024 auf der kommenden Evertiq Expo in Berlin anwesend sein. Die Anmeldung für die Veranstaltung hat bereits begonnen.


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2024.07.23 01:29 V22.5.13-2