RISC-V kritisiert Beschränkungen für offene Technologien
Nach Ansicht des Geschäftsführers von RISC-V International werden mögliche staatliche Beschränkungen für die Open-Source-Technologie die Entwicklung neuer und besserer Chips verlangsamen und damit die weltweite Technologiebranche behindern. Die Äußerungen kommen, nachdem Reuters vergangene Woche berichtet hatte, dass eine wachsende Gruppe von US-Gesetzgebern die Regierung Biden auffordert, Exportkontrollbeschränkungen für RISC-V einzuführen.
Die RISC-V-Technologie könne als Bestandteil zur Herstellung von Chips für Smartphones oder künstliche Intelligenz verwendet werden. Große US-Firmen wie Qualcomm und Alphabet Google haben sich RISC-V zu eigen gemacht, aber auch chinesische Firmen wie Huawei Technologies Co, was nach Ansicht der US-Gesetzgeber ein Problem für die nationale Sicherheit darstellt. Calista Redmond, Leiterin von RISC-V International, erklärte in einem Blogbeitrag, dass sich RISC-V nicht von anderen offenen Technologiestandards wie Ethernet unterscheidet.
„Die geplanten Maßnahmen der Regierungen für eine derartige Einschränkung offener Standards haben zur Folge, dass der Zugang zum globalen Markt für Produkte, Lösungen und Talente eingeschränkt wird. Eine Zweiteilung auf der Ebene der Standards würde zu einer Welt inkompatibler Lösungen führen, die doppelten Aufwand verursachen und die Märkte abschotten“, so Redmond.
Wie es von Redmond weiter heißt, stamme RISC-V zu gleichen Teilen aus Nordamerika, Europa und Asien. Die von der Stiftung veröffentlichten Standards seien keine vollständige Blaupause für einen Chip und würden keiner Partei mehr Informationen über die Herstellung eines Chips geben als die, die von proprietären Chiptechnologie-Firmen wie Arm Holdings zur Verfügung stehen. Der einzige Unterschied bestehe darin, dass der Markt diese Standards ohne proprietäre Lizenzen von einem kontrollierenden Unternehmen verwenden darf, so Redmond weiter.