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ams-Osram legt neuen Finanzplan vor

Der neu formierte Vorstand von ams-Osram will den hochverschuldeten österreichischen Chip- und Sensor-Konzern finanziell auf solide Beine stellen. Mit einem 2,25 Milliarden Euro schweren Finanzierungspaket soll der fusionierte Konzern entschuldet werden.

Kern sei dabei eine 800 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung, die in den kommenden Monaten über die Bühne gehen soll, das hat ams-Osram in Premstätten bei Graz mitgeteilt. Das wiederum schockierte die Anleger: Die Kapitalerhöhung falle mit etwa 50 Prozent des Grundkapitals deutlich größer aus als befürchtet, berichtet Reuters. Die Aktie brach gestern um mehr als 20 Prozent ein. Trotzdem wirbt AMS-Osram-Chef Aldo Kamper für die Maßnahme. Sie bringe Spielraum für das Wachstum des Unternehmens.

Mit dem Paket habe Finanzvorstand Rainer Irle darauf reagiert, dass bei AMS-Osram im übernächsten Jahr Anleihen über mehr als zwei Milliarden Euro fällig werden. Die Investoren hätten gesagt, dass die drohende Fälligkeits-Wand sie hindere bei dem Unternehmen einzusteigen. Mit der dickeren Kapitaldecke soll die vorzeitige Refinanzierung günstiger werden. Durch Abschreibungen von 1,3 Milliarden Euro auf Firmenwerte - eine von Kampers ersten Amtshandlungen - war die Eigenkapitalquote auf rund 18 Prozent geschrumpft. Mit der Kapitalerhöhung soll sie wieder auf 30 Prozent geschraubt werden.

Irle hofft darauf, dass das Finanzierungspaket am Ende als Befreiungsschlag wirke. Es sei klar gewesen, dass man beide Themen gleichzeitig abräumen müsse: die niedrige Eigenkapitalquote und die Fälligkeiten der Anleihen, so Irle, der vor drei Monaten vom Chip-Zulieferer Siltronic gekommen war, gegenüber Reuters. Parallel zur Kapitalerhöhung will AMS-Osram unbesicherte Anleihen über weitere 800 Millionen Euro begeben, die mindestens fünf Jahre laufen sollen. 300 Millionen Euro soll der Verkauf und die Rück-Anmietung von Anlagen bringen. Im nächsten Jahr will Irle 350 Millionen Euro über Kredite, Wandelanleihen oder weitere Bonds aufnehmen.

Die Verschuldung von AMS von brutto 2,8 Milliarden Euro rührt vor allem von der mehr als vier Milliarden Euro teuren Übernahme des Münchner Lichtkonzerns Osram her. Für die Kapitalerhöhung braucht AMS-Osram die Zustimmung einer außerordentlichen Hauptversammlung am 20. Oktober. Die Aktionäre können die neuen Papiere mit einem kräftigen Abschlag kaufen, die Banken HSBC, Morgan Stanley und UBS garantierten den Erlös. Das Geld soll überwiegend in den Schuldenabbau gesteckt werden. Unter dem Strich werde die Schuldenlast von AMS-Osram um 800 Millionen Euro sinken, so Irle.


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